
Plus Wer zuerst geimpft wird, ist im Kreis Augsburg eine heikle Frage. Solange nicht genug Impfstoff zur Verfügung steht, sorgt das für eine gefährliche Debatte.
Solange es zu wenig Impfstoff gibt, wird eine Frage immer wieder auftauchen: Wieso bekommt der eine vor dem anderen eine Impfung? Man darf und muss diese Frage stellen, doch die Debatte ist gefährlich. Natürlich gibt es Gruppen, die vor anderen an der Reihe sein sollten. Im Kreis Augsburg sind das Bewohner und Mitarbeiter in Alten- und Pflegeheimen. Das ist richtig so. Denn was es bedeutet, wenn Corona im Seniorenheim ausbricht, haben die vergangenen Wochen auf erschütternde Weise klar gemacht.
Corona-Impfungen im Kreis Augsburg: Spaltung der Gesellschaft droht
Als nächstes sollen die über 80-Jährigen kommen. Auch das ist gesellschaftlicher Konsens. Was aber, wenn Impftermine plötzlich ausfallen? Dann muss es klare Regeln geben, wer als Ersatzkandidat einspringt. Dass im Kreis Augsburg offenbar Feuerwehrleute vor Ärzten als Ersatzkandidaten an der Reihe sind, ist für einige nicht nachvollziehbar. Ebenso wie die Tatsache, dass Menschen mit Vorerkrankungen teils später dran sein sollen als fitte Menschen über 80 Jahre.
Wichtig ist aber, dass die Debatte darüber, wer denn nun vor allen anderen geimpft werden soll, nicht überhand nimmt. Das würde die Gesellschaft nur weiter spalten. Denn klar ist: Erst wenn ausreichend Impfstoff für alle da ist, wird es keine Gruppen mehr geben, die sich benachteiligt fühlen.
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