
Musikalische Reise durch vier Jahrhunderte

Beim Herbstkonzert feiert der Musikverein Diedorf gleich zwei Jubiläen
Eine schöne Tradition ist am Vorabend des ersten Adventssonntags das Herbstkonzert des Musikvereins Diedorf. Und auch diesmal waren viele Zuhörer in die Schmuttertalhalle gekommen, wo sie Musikervorstand Robert Bayer zum Konzertabend mit dem Blasorchester des Musikvereins unter der Gesamtleitung von Georg Miller willkommen hieß. Es gab zwei Jubiläen zu feiern: Georg Miller ist seit 25 Jahren Dirigent beim Diedorfer Musikverein, ebenso lange besteht die Freundschaft mit dem Veroneser Orchester Corpo Bandistico Arrigo Boito San Michele Extra.
Passend zum Jubiläumsjahr hatte Georg Miller zum grandiosen Auftakt des Abends die „Jubiläumsfanfare“ von Kees Vlak ausgewählt. Ins Italien des 16. Jahrhunderts versetzte das Orchester die Zuhörer mit „Antiche Danze et Arie per Liuto“ von Ottorino Respighi.
Vom „Drachenkampf“ und der Legende des Drachentöters Georg erzählte das Werk von Otto M. Schwarz, das die Musiker mit gefährlich-drohendem und rasantem Spiel akustisch in Szene setzten. Passend zum Monat November ging es im Dreivierteltakt und dem melancholischen Walzer „Novemberzeit“ von Rudi Fischer, arrangiert von Franz Watz, mit raschen Taktwechseln und einem überraschenden Schluss in die Pause.
Mit der „Sinfonietta No. 1“ des niederländischen Komponisten, Dirigenten und Arrangeurs Johan de Meij, das vom Orchester sehr viel Probenarbeit und Konzentration erforderte – aber sehr souverän vorgetragen wurde –, ging es in den zweiten Teil des Konzertabends. Doch ehe die Musikkapelle mit „Allerseelen – op. 10 Nr. 8“ von Richard Strauss ein melodisches Orchesterwerk präsentierte, schob Robert Bayer erst einmal die Ehrung der Gäste aus Verona ein.
Bayer erinnerte an die vielen gemeinsamen Konzerte diesseits und jenseits des Brenners, an die gegenseitigen Besuche und Feste, die die Freundschaft zwischen beiden Kapellen in den vergangenen 25 Jahren vertieft und gefestigt haben. Gloria Zaghi, Dirigent Piergiorgio Rossetti, Gabriele Adami, der Vorstand der Kapelle, und Vinicio Meleri machten den Diedorfern ein großes Kompliment: Die Diedorfer Kapelle sei ein sehr gutes und junges Orchester. Bürgermeister Peter Högg überraschte die Gäste mit der Ankündigung, dass am Brunnen vor dem Bürgerhaus in Diedorf künftig eine Granitplatte mit der Kilometerangabe 536 nach Verona weise und an die Freundschaft mit San Michele erinnern werde.
Musikalisch ging es dann auf eine Reise in den Dschungel; mit „Jungle“ von Thomas Doss erlebten die Zuhörer akustisch das Geschrei wilder Tiere und die Buschtrommeln der Kannibalen und Eingeborenen. Mit „Crossbreed“ des deutschen Komponisten Thiemo Kraas, der das Kirchenlied „Segne du, Maria“ umkomponierte, sollte das Konzert zu Ende gehen. Doch erst nach zwei Zugaben – der Filmmusik „Wie im Himmel“, gesungen von Conny Miller, und „Ein Hoch auf uns“ von Rockfan Georg Miller selbst gesungen – endete das Herbstkonzert. (mon)
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