
Vom schottischen Hochland ins Naturfreibad

Chris Sesar & Gill Halliday präsentieren in Fischach eine faszinierende Klangwelt aus Liedern und Geschichten der Highlands. Der Musiker hat eine ganz besondere Verbindung zu den Stauden
Chris Sesar ist schon etwas stolz darauf. Zusammen mit Gill Halliday absolviere er pro Jahr mehr als 100 Konzerte, teilt er mit. Die Gastspiele führen sie vom hohen Norden Schottlands bis in den Süden Englands, aber auch nach Dänemark und Deutschland. Am Samstag, 10. August, zeigt das Duo seine musikalische Energie nun im Naturfreibad Fischach. Konzertbeginn ist um 20 Uhr.
Im nächsten Jahr planen Sesar & Halliday ihre erste Tour in Afrika. Doch bereits heuer erlebten sie aus ihrer Sicht einen Höhepunkt im Rahmen ihrer Tourneeaktivitäten. Chris Sesar verweist auf die „Celtic Connections“, dem größten Festival für keltisch-gälische Musik, in Glasgow. Dort hätten mehr als 2000 Musiker ihre Kunst gezeigt, erzählt er. Gill Halliday und er mittendrin. Und wieso jetzt ausgerechnet Fischach, vom Großstadtflair in die Provinz? Ganz einfach.
„Ich stamme ursprünglich aus den Stauden“, erklärt der Liedermacher. In den späten 1990er-Jahren habe er dann die schottischen Highlands zu seiner Heimat gemacht. Heute lebt er an der schottischen Ostküste am Rande des Cairngorms National Parks.
Gill Halliday traf er durch Zufall bei einer Folksession. „Die musikalische Verbindung zwischen uns ist sofort spürbar gewesen“, sagt er. Das aus dieser Session kreierte Quartett Riddles And Rhymes sei dann im Sommer 2016 zum Duo abgespeckt. „Seitdem touren wir beide auf den Britischen Inseln.“
Sesar bewundert die breite musikalische Palette seiner Partnerin: „Ihre Wurzeln sind in traditioneller schottischer Folkmusic verankert, ihr musikalisches Herz ist aber ebenso in Nashville bei Bluegrass und Roots Music zu Hause.“ Dennoch: „Unser Repertoire ist keinen Schubladen zuzuordnen.“ Nur so viel: „Unsere Lieder sind von Folk und traditioneller Musik, Blues, Jazz und progressivem Rock inspiriert.“ Die Texte beinhalten menschliche Beziehungen, blicken hinter die Kulissen des Alltags, sind mal entwaffnend ehrlich, zuweilen bittersüß und tragisch, aber auch humorvoll. „Sie sind der Schlüssel zu unserer Musik“, gesteht Sesar. So entsteht im Miteinander von Gill Hallidays Flötenspiel und Chris Sesars Gitarrenklängen eine faszinierende minimalistische Klangwelt. Er bezeichnet dies als „eine Reise über die Grenzen musikalischer Stilrichtungen hinweg“.
Und welcher Personenkreis sollte das Konzert unbedingt sehen? „Unser Auftritt ist ein Muss für alle Liebhaber handgemachter Musik“, so Sesar. Stillstand gibt es nach dem Konzert im Naturfreibad übrigens nicht. Dann geht es zurück nach Großbritannien zum Moira Furnace Folk Festival in Leicestershire und nach Edinburgh für einen abschließenden Auftritt auf der Royal Mile des Edinburgh Fringe Festivals.
Während ihrer Auftritte hat das Duo zuletzt ausgiebig an seinem Debütalbum gearbeitet und gefeilt. Es heißt „Migrant“ und kommt ab Mitte September auf den Markt.
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