
Wenn die Loreley Tango tanzt

Quadro Nuevo hauchen dem guten alten Volkslied mit dem Münchner Rundfunkorchester neues Leben ein
Ein Fitzelchen französischer Musette, eine vorbeirauschende Erinnerung an irischen Folk; perlend und mystisch verpackt wird das urdeutsche „Heideröslein“ aus Goethes Feder zum hinreißenden Klangerlebnis. Die Loreley mutiert zum Tango, der schon rein archetypisch kein Happy End kennt und damit zum Schicksal der armen Rheinschiffer, deren Boote am Felsen zerschellen, perfekt passt. Und mit „kein schöner Land“ marschiert der Wanderer be-“swingt“, etwas schräg und mit leichtem Bergrutsch auf wilden Notenhängen zum Städtele hinaus.
Mit dem Programm „Volkslied Reloaded“ hat sich Quadro Nuevo gemeinsam mit dem Münchner Rundfunkorchester liebevoll das urdeutsche Liedgut vorgenommen und daraus etwas ganz Neues gebastelt. In der Gersthofer Stadthalle waren eingefleischte Fans und komplette Neulinge der Formation begeistert vom Ergebnis. Die Volkslieder muss man gar nicht von Spinnweben befreien, bewiesen Mulo Francel, D.D. Lowka, Andreas Hinterseher und Evelyn Huber. Sie brauchen nur ein wenig Freiheit. Weniger Zügel und mehr Fantasie. Mit viel Improvisation bekommen die schönen Lieder neuen Glanz. Sie verweben sich miteinander und mit anderen Tonwelten zu einem befreienden Selbstverständnis. Musikalische Globalisierung ohne faden Nachgeschmack servierte das durch den Pianisten Chris Gall verstärkte Quartett mit dem Münchner Rundfunkorchester sozusagen al dente. Der Funke zwischen Musikern und Publikum sprang sofort über. Spontaner Applaus bei besonders gelungenen Passagen inklusive. Und davon gab es beim fliegenden Wechsel zwischen argentinischem Bandoneon, Harfe, Kontrabass, Saxofon und Co. eine ganze Menge.
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