Kreissparkasse will alte Sparverträge kündigen: Das können Kunden tun
Plus Die Prämienverträge sind bei Sparern beliebt - und teuer für die Banken. Rund 1800 alte Sparverträge stehen bei der Kreissparkasse auf der Kippe.
Möglicherweise müssen die Inhaber von rund 1800 Sparbriefen der Kreissparkasse ab dem Herbst eine neue Anlageform für ihr Guthaben wählen. Bei dem Geldinstitut gibt es nämlich Überlegungen, die sogenannten Altverträge im Herbst zu kündigen. Das hat jetzt der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Richard Fank, angekündigt. Viele andere Sparkassen in Deutschland arbeiten bereits so. Dort gab es teilweise auch Ärger bei den Kunden.
Die Verträge wurden in den 1990er Jahren geschlossen
Es geht um Sparverträge aus den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. So funktionieren sie: Der Kunde spart jeden Monat einen festen Betrag. Darauf bekommt er nicht nur Zinsen, sondern über die Jahre gesehen auch steigende Prämien. Besonders lohnend wird diese Form der Geldanlage also, je älter sie wird. Umso teurer sind sie allerdings für die Sparkassen. Es gibt dort keine Anlageform, die einen höheren Zinsaufwand habe, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Horst Schönfeld. Deutschlandweit haben deshalb bereits 121 Sparkassen die Altverträge gekündigt, darunter 48 der 64 bayerischen Sparkassen. Möglich ist das dann, wenn die Verträge ohne feste Laufzeit die höchste Prämienstufe erreicht haben und diese auch ein Jahr gezahlt wurde. Das hat ein Urteil des Bundesgerichtshofs im September 2019 den Sparkassen mit Blick auf das niedrige Zinsumfeld bestätigt. Dennoch fühlen sich Sparkassenkunden in ganz Deutschland seitdem um ihren besonderen Vorteil gebracht. Verbraucherzentralen geben Betroffenen Tipps, wie sie sich gegen die Kündigungen wehren können.
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