Kriegsende: Enkel aus Neusäß hat ein wertvolles Tagebuch
Carl von Andrian war im November 1918 in München und erlebt die Gründung der Republik. Das Tagebuch beschreibt detailliert die letzten Stunden der Monarchie.
Es ist 10 Uhr abends am 7. November 1918, als Carl von Andrian am Münchner Hauptbahnhof ankommt. Der Krieg ist für den Hauptmann zu Ende. Es herrscht Waffenstillstand, das II. Bayerische Armeekorps soll sich im Hotel Bayerischer Hof treffen. Was von Andrian zu diesem Zeitpunkt noch nicht weiß: Nur Stunden zuvor hat Kurt Eisner von den Unabhängiggen Sozialdemokraten (USPD) auf der Theresienwiese Arbeiter und Soldaten dazu aufgefordert, die Kasernen in der Stadt zu besetzen. Noch in derselben Nacht wird ein Arbeiter- und Soldatenrat den Freistaat Bayern ausrufen, die Monarchie ist von da ab in Bayern Geschichte.
Fast Stunde um Stunde hat Carl von Andrian in seinem Tagebuch festgehalten, wie er die Ereignisse aus seiner Sicht erlebt hat. Jahrzehntelang lag das Tagebuch mehr oder weniger unbeachtet im Nachlass des Großvaters. Erst als sein Sohn im Geschichtsunterricht das Thema durchnahm, erinnerte sich Hans-Christoph von Andrian wieder an das Erbstück. Erste Hürde: Das Tagebuch ist in altdeutscher Schrift geschrieben. „Eine Tante hat uns dann Auszüge übertragen“, erzählt der Neusässer. Es sind die Tage vom 8. bis 12. November vor genau 100 Jahren, die sein Großvater darin beschreibt. Heute weiß man: ein Wendepunkt in der deutschen und bayerischen Geschichte. Auch Carl von Andrian war sich bewusst, dass etwas Außergewöhnliches geschah.
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