Milchpreis: Zum Kostendruck kommt der psychische Stress
Landwirte gehen in Fischach verbal auf die Barrikaden. Viele haben Angst um ihre Existenz
Die schwäbischen Milchbauern haben in der Staudengemeinde auf ihre „katastrophale Lage“ aufmerksam gemacht. So stufte die Landkreis-Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) die Situation ihrer Kollegen ein. Bei einer Informationsveranstaltung mit Landwirten, Berufsorganisationen, Landhandelstreibenden und Tierärzten konnte Wally Meitinger einen ganz persönlichen Einblick in den angespannten Alltag eines landwirtschaftlichen Betriebes im Lichte der dramatisch sinkenden Milchpreise verschaffen. So mache sie sich große Sorgen um ihren Sohn Markus, der den Hof mit 80 Kühen einmal übernehmen soll und angesichts des Vergütungsrückgangs der vergangenen Monate mehr denn je vor einer ungewissen Zukunft stehe: „Er möchte einen neuen Stall bauen, hält sich aber mit Investitionen zurück.“
Solche Überlegungen müssen den zahlreichen Landwirten unter den mehr als 160 Gästen – darunter Bürgermeister sowie Kreis- und Lokalpolitiker – bekannt vorgekommen sein: „Vor anderthalb Jahren hat mir das Melken in der Frühe noch mehr Spaß gemacht“, betonte Johannes Pfaller, Halter von 110 Tieren im unterfränkischen Landkreis Roth. Damit sprach der junge Bauer einen Aspekt an, der in der seit vielen Wochen geführten Debatte um die wirtschaftlichen Auswirkungen eher im Hintergrund glimmte: die psychologischen Folgen der Krise. Nur mit Mühe konnte Pfaller, der als BDM-Beiratsvorsitzender Hauptredner des Abends war, später die Emotionen von Teilen des Publikums im Zaum halten. Zu sehr hat der Preisverfall auch an den Nerven der eigentlich als gestandene „Männer vom Lande“ zählenden Betroffenen gezehrt. Manche verschulden sich laut Verband immer mehr. Bundesweit gehen schon jahrhundertealte Familiengeschichten zu Ende, wirtschaftliche Existenzen von oft drei Generationen.
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