Macht der Bahnausbau zwischen Augsburg und Ulm diesen Wald platt?
Plus Die Pläne für das Bahn-Projekt Augsburg - Ulm sorgen für Unruhe. Warum? Das zeigt ein Ortstermin in einem Wald, der seit mehr als 500 Jahren im Besitz einer Familie ist.
Wer die Fichten in ihrer ganzen Pracht bewundern will, muss den Kopf schon weit in den Nacken legen. An die 40 Meter recken sich die 100 Jahre alten Bäume gen Himmel, nebenan stehen Douglasien, wie sie schon Carolina von Willerts Urgroßmutter pflanzen ließ. Ein Wald wächst über Generationen - vernichtet wäre er mit einem Schlag. Zumindest in diesem Fall.
Das Bahnprojekt Ulm-Augsburg ist das politisch heißeste Eisen im westlichen Landkreis Augsburg. Jahrzehnte lang haben Politiker aus ganz Schwaben für das Milliardenprojekt, das einen Ausbau und teilweisen Neubau der 160 Jahre alten Strecke vorsieht, geworben. Es soll eine Lücke im europäischen Schnellbahnnetz schließen, Augsburg besser mit der Welt verbinden und - so war es zumindest einmal gedacht - für bessere Bedingungen für den Nahverkehr sorgen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Tja, hier sollte wohl auch gelten: "Adel verpflichtet!"
Spass bei Seite, wenn sich jetzt jeder vllt. betroffene Wald- und Feldbesitzer in der AZ über seinen vermeintlichen Flächenverlust beklagen kann, warum hat sich noch kein Reporter bei mir gemeldet? Oder werden hier nur "von" und "zu" wieder mal besonders gepudert! Ich bin übrigens für den Ausbau, auch wenn ich dadruch Acker und Wald verliere, kann ja nicht jeder nur an sich denken!
Dann noch zu Frau von Willerts Aussage zu den 20 min. Hallo, hier gehts es doch nicht rein um 20 min! Hier gehts es um das gesamte Bahnnetz. Wenn ich von München nach Köln fahre, muss man sämtliche durch Schnellstrecken eingesparte Minuten einrechnen! Und wenn man nicht zu den arbeitenden Pendlern dieser Welt zählt, dann hat man natürlich keine Ahnung was 20 min (einfach) für deren Lebensqualität bedeutet.
Warum man hier Großwaldbesitzeren eine Bühne bieten muss ist auch fraglich. Sommerloch!?!? Ich warte ja schon gespannt auf plötzlich gesichtete Populationen von Roteliste-Arten...
>> Von Willert: "Das ist fragwürdig. Sind 20 Minuten es wirklich wert, diesen Wald zu zerstören? <<
Dann lasst den Menschen ihre Autos, wenn ihr keine zeitsparenden Taktknoten bei der Bahn wollt!
Der Ökopopulismus in Deutschland ist einfach schrecklich.
(edit/mod/NUB 7.2). Warum kann die AZ nicht endlich mal modernen Bahnverkehr erläutern?
Da tut man was für die Umwelt, und fördert die Bahn, dann springt nach alter Manier der Adel auf und erhebt Einspruch. Geht es hier um die Bäume oder letztlich ums Geld. Mann kann ja mehr rausholen wenn man schreit, dann gibt´s mehr das man den Mund hält!!! O Deutschland ein Projekt und 10.000 Idealisten oder Abstauber die sich Wichtig machen!!!!
Natürlich gehen Naturräume verloren. Dafür gibt es in Deutschland jedoch ein aufwendiges Prozedere mit Prüfungen jeglicher Umweltbelange und entsprechender Ausgleichsmaßnahmen. Man wird jawohl nicht glauben, dass der Wald bei Horgau (bei aller Qualität, ich kenne ihn gut) in seiner Umweltausstattung über alle Maßen außergewöhnlich sei. These 1: Dieselben Leute, die sich in der Planungsphase beschweren, dass ihre Belange nicht hinreichend gewürdigt werden, sind die, die sich später darüber lustig machen, dass Planungsprozesse in Deutschland immer zu lange dauern.
Zu den 20 min Fahrtzeitverkürzung: Es soll erstens Menschen geben, die die Strecke zweimal täglich pendelnd fahren (da muss man sich aber als adeliger Waldbesitzer auch erstmal hineinversetzen können). 40min kürzer am Tag. 200min kürzer in der Woche. Es soll zweitens Menschen geben, die fahren nicht nur Augsburg-Ulm, sondern auch mal München-Stuttgart. 20min auf einem so vergleichweise kurzen Streckenabschnitt sind viel wert. Zumal Augsburg-München bereits ausgebaut wurde und Ulm-Stuttgart bereits läuft (um von Stuttgart-Mannheim-Frankfurt-Köln gar nicht zu reden). Spannend, dass das Adelsgeschlecht die Vorstellung hat, ihr Wald bei Horgau würde bei diesem Gesamtprojekt nennenswert ins Gewicht fallen.
Bahnausbau ist mit der wichtigste Beitrag für eine umweltfreundliche Mobilität. These 2: Sollte Fidelius von Rehlingen-Prinz aus Hamburg mit dem Zug gekommen sein, wird er die schnelle Zugverbindung und den Bahnausbau andernorts zu schätzen wissen.
Am Ende ein bisschen unsportlich: Oder ist er vielleicht mit vielen PS durch die Wälder des Mittelgebirges gebrettert?
Viel Geschrei, um erstmal nichts. Ein großer AZ Artikel über ein uraltes Adelsgeschlecht, die in Hamburg wohnen, aber für den Pressetermin wohl extra in die Heimat Ihrer Ahnen gekommen sind (mit Zug, Auto oder Flugzeug wäre mal interessant zu wissen), um gegen ein Bahnprojekt zu protestieren, dessen Entscheidung welche Route es sein wird und dessen Fertigstellung noch Jahre, vielleicht Jahrzehnte, dauern wird.
Das die Bahn, das Rückgrat der neuen Mobilität sein wird, will zwar jeder, aber bitte nicht bei sich direkt vor der Haustür. Purer Egoismus kommt da hoch. Alle sind für den Umweltschutz, ja klar!
Schon beeindruckend, wie die Protestwelle Zuspruch erfährt und sich Gemeinden, die so gut wie gar nicht von einer Trassenführung betroffen wären, sich gegen das Projekt positionieren. Besonders, wenn man den Ausbau und deutlich größeren Landverbrauch der 3-spurigen A8 bedenkt. Übrigens war da Waldfläche eines der meisten Flächenverbräuche.
Aber ist ja auch klar, die Autobahn wird man für sich selber oder den LKW-Verkehr brauchen, die Schnellbahnstrecke zwischen Ulm und Augsburg eigentlich nicht. Die nutzen ja nur Fernreisende...
Das schnelle Mobilität aber das Rückgrad der Globalisierung und Digitalisierung ist, erkennen viele nicht. China ist da übrigens mit der Entwicklung eines Zuges mit über 600 km/h schon viel weiter. Zukünftig muss man nicht mehr in der Stadt oder Region seines Arbeitgebers wohnen, das bedeutet enorme Entwicklungsmöglichkeiten.
Also wenn ich mir die Topographie entlang der Autobahn ansehe und berücksichtige, dass die Strecke die Flußtäler nicht auf hohen Brücken überqueren und gleichzeitig maximal 1,25 Promille Steigung erhalten soll, dann werden die Wälder wohl zumeist untertunnelt.
Der beste Lärm- und Naturschutz!
Sehe ich genauso. Wenn man sich die Referenz Ulm-Stuttgart anschaut, dann sind von der Strecke (ohne Tunnel in Stuttgart) bei ca. 50%.
Was mich stört ist, dass jetzt plötzlich Gemeinden und Bürger gegen das Bauvorhaben sind, weil man Angst hat, die Strecke geht nahe bei einem vorbei.
Jetzt wartet doch mal ab, welche Streckenvarianten überhaupt in die Endausscheidung kommen. Und was Lärmschutz angeht, sind die Vorhaben auch vollkommen anders als die Bestandsstrecke.