
So wird der Grill wieder sauber


Die Fachlehrerin Bettina Heger gibt Tipps, wie das Putzen leichter fällt.
Grillen könnte so schön sein – wäre da nicht das Saubermachen danach... Alles gar nicht so schlimm, sagt Bettina Heger, Fachlehrerin an der Landwirtschaftsschule Schwabmünchen, und gibt folgende Tipps:
Einölen: Wenn man den Rost vor dem Brutzeln einölt, dann wird er später leichter sauber, sagt Heger. Wichtig sei, dafür hoch erhitzbares Öl zu verwenden, am besten Raps- oder Sonnenblumenöl. Der Tipp gilt übrigens auch für den Backofenrost.
Beeilen: Den Grill möglichst schnell nach dem Verwenden reinigen, damit das Fett gar nicht erst anklebt. „Warten rächt sich“, meint die Fachfrau.
Erhitzen: Hohe Temperaturen sind ein gutes Mittel gegen Essensreste: Sie verbrennen einfach. Diese „Pyrolyse“-Methode gibt es bei Backöfen und sie funktioniert auch bei Grills mit Deckel: Nach dem Essen den Deckel schließen und dann zehn bis 15 Minuten die Kohle ausbrennen lassen (eventuell noch neue Kohle auflegen) beziehungsweise den Gasgrill auf voller Stufe aufheizen. Anschließend mit einer Drahtbürste abbürsten.
Einweichen: Wer sich nicht noch während der Grillparty ans Schrubben machen will, der sollte den Rost über Nacht einweichen. Eine Möglichkeit: Den Rost in Zeitungspapier wickeln und über Nacht ins feuchte Gras legen. Damit keine Druckerfarbe am Rost bleibt, diesen anschließend mit Spülmittel abschrubben. Eine andere Möglichkeit: Eine große Wanne mit heißem Wasser füllen, Spülmittel hinzugeben und den Rost darin einweichen. Heger sagt: „Spülmittel ist ein guter Fettlöser, da braucht man eigentlich keinen speziellen Grillreiniger.“ Stattdessen könne man auch Backpulver oder Kaisernatron verwenden. Dabei gilt: etwa einen Esslöffel für einen Liter Wasser verwenden. Mit dieser Mischung könne man auch Thermoskannen gut sauber machen.
Spülen: „Viele glauben es nicht, aber man kriegt fast jeden Rost in die Spülmaschine“, sagt Bettina Heger. Meist müsse man nur den oberen Korb aushängen. Dann die höchste Temperatur oder ein Hygieneprogramm einstellen, damit das Fett auch wirklich weg geht. Und nach dem Spülen unbedingt den Filter im Inneren der Maschine kontrollieren, fügt Heger an.
Pflegen: Nicht nur der Rost, auch der ganze Grill muss ab und an geputzt werden. Bei vielen Modellen kann man Edelstahlreiniger verwenden, den gibt es für matte und glänzende Oberflächen, sagt Heger. Wichtig sei, den Reiniger gut abzuspülen, damit keine Rückstände bleiben. Natürlich müsse man das Gehäuse nicht jedes Mal putzen – „aber vielleicht im Herbst vor dem Einmotten“. Aufpassen sollte man mit den gelb-schwarzen Spülschwämmen, sagt die Expertin: Zwar geht damit Schmutz etwa an den Fettauffangschalen gut weg, aber das grobe Vlies zerkratze viele Oberflächen.
Lesen: Heger rät, immer die Bedienungsanleitung des Grills zu lesen. Dort könnte zum Beispiel drin stehen, dass man manche Reinigungsmittel oder die Spülmaschine nicht verwenden darf, weil der Rost eine spezielle Beschichtung hat. Benutzt man sie dann aber doch, riskiert man die Garantie – „da muss dann jeder selbst entscheiden, ob er das tut“.
Schwierig ist das Grillputzen also nicht, sagt Bettina Heger. „Man muss es halt nur machen.“ Grillweltmeister Johannes Kliem aus Dinkelscherben hat übrigens noch eine ganz eigene Methode: Mit seinen großen Grills geht er auch gern mal in die SB-Waschanlage. Er warnt aber: „Da muss man vorher den Betreiber fragen, denn manche sehen das Fett nicht so gern.“
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