Tierliebe: Wenn das Geld für die Behandlung fehlt
Eine 21-Jährige musste sich vor Gericht verantworten, weil sie Tierarztrechnungen nicht bezahlen konnte. Es ist kein Einzelfall.
Es ist eine verzweifelte Lage, in der sich die 21-jährige junge Mutter befindet: Weil ihr das Geld fehlt, war der Gerichtsvollzieher schon des Öfteren bei ihr zu Besuch. Wegen diverser nicht gezahlter Onlinegeschäfte stapelten sich die Mahnungen bei ihr. Im Mai vergangenen Jahres kommt dazu, dass sich ihre Katze bei einem Sturz aus dem dritten Stock verletzte. In der Tierklinik Gessertshausen lässt die Frau ihren Liebling behandeln. Auch ihre beiden anderen Katzen bringt sie innerhalb einer Woche zu den dortigen Ärzten – dass sie die Rechnung aufgrund ihrer Notlage nicht bezahlen kann, weiß sie zwar. Sie verschweigt es aber auch dem behandelnden Arzt.
Am Ende kommen über 700 Euro an Arztkosten zusammen. Weil die Frau von Anfang an wusste, dass sie das Geld nicht hat, wird das Ganze zu einem Fall für die Staatsanwaltschaft, die Anklage lautet auf Betrug in zwei Fällen, weil in einem Fall zwei Katzen behandelt wurden. Wie Jonas Erben von der Geschäftsführung der Tierklinik sagt, ist die junge Katzenbesitzerin kein Einzelfall. Zu der 21-Jährigen möchte sich Erben zwar nicht äußern. Generell sei es aber so, dass die Klinik immer wieder Probleme damit hat, die Kosten für eine Behandlung von den Besitzern der Tiere einzuholen. „Ob es vorsätzlich geschieht, dass die Tiere behandelt werden, ohne dass das Geld da ist, lässt sich nur schwer sagen.“
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