Lech-Stahlwerks-Erweiterung: Landtag gibt ein Stück Bannwald preis
Plus Punktsieg für die Lech-Stahlwerke im Petitionsausschuss. Die Einwände der Naturschützer werden abgeschmettert. Doch durch ist die Erweiterung damit noch nicht.
Was wiegt schwerer: ein Stück geschützter Natur oder die Hoffnung auf eine Millioneninvestition und 350 Arbeitsplätze? Die Mehrheit des Petitionsausschusses im Münchner Landtag hat sich am Mittwochmorgen für die Arbeitsplätze entschieden.
Mit Ausnahme der Grünen haben die Vertreter aller Fraktionen die Petition von Bund Naturschutz und örtlichen Bürgerinitiativen gegen die Rodung des Bannwalds zur Erweiterung der Lech-Stahlwerke (LSW) für erledigt erklärt und damit letztlich abgelehnt. Die Ausschuss-Vorsitzende Stephanie Schuhknecht (Grüne) hatte das schon kommen sehen. "Es war keine große Überraschung", sagte Schuhknecht gegenüber unserer Redaktion. Sie selbst hatte vergeblich dafür geworben, dass sich die Abgeordneten in Meitingen mit den Betroffenen an einen Tisch setzen, um nach Lösungen zu suchen. Das wäre in ihren Augen eine Werkserweiterung in Richtung Norden, die den Bannwald nicht antasten würde. Die Belange des Waldschutzes seien mit der jetzigen Lösung nicht ausreichend berücksichtigt, kritisiert Schuhknecht. Nach Aussagen von Experten dauere es Jahrzehnte, bis ein neu angepflanzter Ausgleichswald eine ähnliche ökologische Funktion habe wie der schon bestehende Forst, der das Stahlwerk in Richtung Süden abschirmt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Es bleibt legitim weiter darüber nachzudenken, ob das Expansionsstreben eines Unternehmens wirklich zielführend ist.
Soweit ich das für mich analysiere, hat die deutsche Stahlindustrie und damit auch die LSW ein Absatzproblem für "normalen" Stahl.
Da spielt der Weltmarkt und der dort herrschende Preiskampf eine große Rolle.
Die LSW begegnet diesem Problem offensichtlich mit der Verbesserung der Wertschöpfungskette d.h. der selbst produzierte Stahl wird nach Kundenanforderung "veredelt" und dann erst verkauft. Das ist zunächst eine gute Strategie, wenn da nicht als Hauptabsatzmarkt die Automobilindustrie und dort die Motorenhersteller wären.
In Zeiten, in den global der Verbrennungsmotor zurückgedrängt wird, braucht man auch da bald immer weniger Spezialstähle und die Luftfahrtindustrie ist auch nicht mehr das, was diese einmal war.
Meine Befürchtung ist, das man hier gegen jeden Widerstand die Waldrodung mit dem Argument von neuen Arbeitsplätzen durchdrücken will.
Nur allein mir fehlt der Glaube, das die LSW-Strategie langfristig aufgeht und die versprochenen Arbeitsplätze wirklich kommen.
Ich habe eher die Befürchtung, das wir in einem halben Jahr über ganz andere Probleme (wie in der gesamten Stahlindustrie) reden werden müssen. Da ich zum Schluss keine Industriebrache und einen abgeholzten Wald haben möchte, bin ich weiterhin für ernsthafte Überlegungen, wie die LSW ihre bestehenden Arbeitsplätze sichern und Ihre Zukunftspläne >> ohne Waldrodung << umsetzen kann.