Urteil im Lechstahl-Prozess: "Gier war größer als die Angst vor Strafe"
Plus Schmiergeld für Aufträge – diese Methode hatte bei den Meitinger Lech-Stahlwerken offenbar System. Nun sind die Urteile gefallen. Was trieb die Angeklagten an?
Sein Appartement in Berlin, das Penthouse in Augsburg, die Luxusurlaube – alles weg. „Die Gier war größer als die Angst vor Strafe“, zitiert die Vorsitzende Richterin den Angeklagten. Regungslos nimmt der ehemalige Topmanager das Urteil entgegen. Seit anderthalb Jahren lebt der 55-Jährige zwischen Gefängniszelle und Anklagebank. Auch eine Schar von Anwälten konnte nicht verhindern, dass der Ex-Spitzenverdiener wohl jahrelang hinter Gitter wandert. Hunderttausende Euro an Schmiergeld steckte sich der Ex-Manager der Lech-Stahlwerke (LSW) in Meitingen in die Taschen – trotz üppigem Managergehalt.
Erst vor sieben Jahren machte Max Aicher den Ex-Manager persönlich zu einem von mehreren Geschäftsführern der Lech-Stahlwerke. Aicher führt das milliardenschwere Firmenimperium, zu dem auch das Stahlwerk in Meitingen (Kreis Augsburg) gehört. Lange Zeit wollte der 86-Jährige von der Schmiergeldaffäre nichts wissen. An einem der 19 Verhandlungstage, musste aber auch er als Zeuge aussagen. Damals kam es zu einer Szene, die im Gedächtnis blieb. „Wer so viel verdient, hat das nicht nötig“, sagte der Patriarch Aicher mit leiser Stimme vor Gericht. Offenbar doch. Das Gericht geht davon aus, dass mindestens knapp 800.000 Euro in zwei Jahren als Schmiergeld flossen. Kassiert haben es der nun verurteilte Manager mit einem Bruttoverdienst von etwa 30.000 Euro monatlich und ein weiterer, inzwischen gestorbener Geschäftsführer der LSW.
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