Mindestlohn erhöht - Wer profitiert im Landkreis?
Die Anhebung hilft knapp 3000 Beschäftigten im Landkreis Augsburg. Was sich für sie ändert und wie der Landkreis wirtschaftlich dasteht.
Der Mindestlohn ist im Januar um 35 Cent auf jetzt 9,19 Euro pro Stunde gestiegen – und mit ihm der Verdienst von knapp 3000 Menschen im Landkreis Augsburg. Exakt 2910 Beschäftigte arbeiten hier derzeit zum gesetzlichen Lohn-Minimum. Auch die Wirtschaft im Kreis profitiert: Die Kaufkraft wächst durch das Mindestlohn-Plus in diesem Jahr um rund 700 000 Euro. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und beruft sich auf eine aktuelle Analyse des Pestel- Instituts aus Hannover.
Kaufkraft im Landkreis Augsburg wächst
Die NGG fordert ein deutlich stärkeres Mindestlohn-Plus. Erst in einer Größenordnung von mehr als zwölf Euro pro Stunde werde die Lohnuntergrenze „langsam armutsfest“. NGG-Geschäftsführer Tim Lubecki sieht bei den Löhnen „Luft nach oben“ und die Arbeitgeber in der Pflicht: „In Branchen wie dem Gastgewerbe und dem Bäckerhandwerk gehen trotz guter Wirtschaftslage selbst Fachkräfte oft nur mit dem gesetzlichen Minimum nach Hause.“ Bei seiner Einführung 2015 lag der gesetzliche Mindestlohn bei 8,50 Euro pro Stunde. Nach dem Gesetz steigt er alle zwei Jahre. Wie hoch das Plus ist, hängt insbesondere von der Entwicklung der Tarifverdienste ab. Nach Berechnungen des Pestel-Instituts hätte ein höherer Mindestlohn starke Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft: Würde der gesetzliche Mindestlohn um einen weiteren Euro – auf dann 10,19 Euro – steigen, wäre damit allein im Landkreis ein Anstieg der Kaufkraft um sechs Millionen Euro im Jahr verbunden. Denn davon würden rund 7400 Menschen profitieren – nämlich auch die Beschäftigten, deren Stundenlohn nur knapp oberhalb des gesetzlichen Mindestlohns liegt. (AL)
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