Missbrauch: Kirche will aufklären
Diözese arbeitet die Fälle von körperlicher und sexueller Gewalt in Reitenbuch und Baschenegg auf und setzt dafür eine Gruppe aus ehemaligen Topjuristen ein. Wie der erste Schritt aussieht
Jahrelang wurde Peter W. (Name geändert) von einem Ruhestandsgeistlichen missbraucht und vergewaltigt. Über 40 Jahre später brach der heute 57-Jährige sein Schweigen. Peter W. war kein Einzelfall. Es gab noch andere Kinder, die im Kinderheim in Reitenbuch bei Fischach untergebracht waren und Opfer von körperlicher und seelischer Gewalt wurden. Die Kirche will jetzt sämtliche Fälle untersuchen. Das erklärte Ziel: eine unabhängige und vorbehaltlose Aufklärung.
Frühere Bewohnern können sich den Mitgliedern einer Expertenkommission anvertrauen und ihre Erfahrungen und Erlebnisse schildern. „Die Befragungen werden im Sinne der Betroffenen anonymisiert“, erklärt Elisabeth Mette. Die ehemalige Präsidentin des Bayerischen Landessozialgerichts steht an der Spitze der ehemaligen Untersuchungsgruppe.
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