Mit Meitinger Unterlagen im Gepäck zum Vatikan
Nach der Abschlusssitzung in Freiburg über Max Josef Metzger fährt ein Domkapitular nun nach Rom
Notarin Anita Leimgruber verteilte in Freiburg Stempel, Stifte und Unterschriftsmappen für eine ganz besondere, offizielle Amtshandlung: In aller Öffentlichkeit wurde die Abschlusssitzung zum diözesanen Verfahren zur Seligsprechung von Max Josef Metzger im Freiburger Münster zelebriert. Acht Jahre lang waren mehr als 6000 Dokumente gesammelt worden, die das Wirken des caritativen katholischen Priesters als Friedensstifter und „Pionier der Ökumene“ (so der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch) belegen sollen. Wegen seiner Standhaftigkeit war Metzger 1944 von den Nazis ermordet worden.
Zwei Alukisten standen neben dem Porträt des als „Bote des Glaubens“ Verehrten auf den Altarstufen: die 6000 Originaldokumente in der kleineren sollen im Freiburger Diözesanarchiv unter Verschluss gehalten werden. Die größere mit den beglaubigten Kopien in zweifacher Ausfertigung wird, vor den Augen der Festgemeinde versiegelt durch Erzbischof Robert Zollitsch, die Reise nach Rom antreten. Domkapitular Peter Birkhofer wird sie höchstpersönlich hinbringen und wurde feierlich für seine Mission vereidigt. Nicht wenige Schriftstücke stammen aus Meitingen, weshalb eine Delegation aus etwa 20 Personen eigens nach Freiburg zu dem feierlichen Akt gereist war. Unter ihnen Bürgermeister Michael Higl, der selbst dort in der Dr.-Metzger-Straße aufgewachsen ist. „Max Josef Metzger hat viele Spuren bei uns hinterlassen.“ Auch Annemarie Bäumler hatte den weiten Weg nach Freiburg nicht gescheut. Für die Leiterin des Christkönigs-Instituts ist es wie eine „späte Wiedergutmachung“, dass dessen Mitbegründer mit dem Seligsprechungsprozess die Anerkennung erfährt, die ihm ihrer Meinung nach gebührt. „Er war ja nicht immer so anerkannt von der Kirche mit seinen Ideen, die der Zeit voraus waren.“
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