Mitarbeiterin wie Sklavin gehalten: Metzgerei-Chefin muss ins Gefängnis
Eine Fleischereifachverkäuferin wurde jahrelang von ihrer Chefin beleidigt und geschlagen. Das Augsburger Amtsgericht verurteilte die geständige Angeklagte zu einer Haftstrafe.
Am Ende der Verhandlung stellte Rechtsanwältin Marion Zech die Frage, um die sich alles drehte: „Wie kann so etwas in unseren Zeiten noch passieren?“ Zech, die die Nebenklage vertrat, meinte damit das Martyrium, das ihre Mandantin jahrelang erleiden musste. Die 51-jährige Fleischereifachverkäuferin wurde in der Metzgerei täglich beleidigt, gedemütigt und geschlagen. Arbeiten musste sie von frühmorgens bis spät in den Abend. Urlaub gab es keinen, ein Gehalt fast nie. Die Täter waren ihre Vorgesetzten: ihre 68 Jahre alte ehemalige Chefin und ihr 70 Jahre alter Mann, deren 46-jähriger Sohn und eine 43-jährige Angestellte.
Gestern fällte das Augsburger Amtsgericht unter dem Vorsitz von Richterin Kerstin Wagner das Urteil: Die Ex-Chefin der Metzgerei, die sie am schlimmsten drangsaliert und unter Druck gesetzt hatte, niemanden etwas von dem Martyrium zu erzählen, wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und vier Monaten verurteilt. Die anderen Angeklagten erhielten Bewährungsstrafen zwischen zehn Monaten und einem Jahr und zwei Monaten. Alle gestanden die Vorwürfe im Rahmen einer Verfahrensabsprache.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Da hat unsere "Justiz" aber wieder ein "Machtwort" gesprochen! Die ausgesprochenen Strafen sind lächerlich im Bezug auf die jahrelangen Tätlichkeiten! Es gibt leider immer noch Chef´s, die meinen, ihre Angestellten wären die persönlichen Sklaven! Ich kann aber nicht nachvollziehen, warum sich die gedemütigte Angestellte sich nicht schon viel früher an entsprechende Stellen gewandt hat. Eine gute Verkäuferin bekommt immer eine entsprechende Arbeitsstelle. Das grenzt für mich an Masochismus, leider! Es muß ja immer zwei geben; Einer macht´s und der andere läßt es über sich ergehen!