
Falke Willi wird behutsam auf die Freiheit vorbereitet

Vinzenz aus Ostendorf päppelt liebevoll einen Turmfalken auf, der aus dem Nest gefallen war. Vor der Auswilderung muss Willi noch eine wichtige Sache lernen.
Er hält ihn behutsam an seinen zarten Beinen fest, die Blicke kreuzen sich liebevoll und mittlerweile hat sich eine echte Freundschaft zwischen dem 16 jährigen Schüler Vinzenz Unger und dem Turmfalken, dem Vinzenz den Namen „Willi“ gegeben hat, entwickelt.
Der Greifvogel wurde am 27. Juni im Jagdrevier von Vinzenz’ Vater Bernhard Unger, einem Jäger und Falkner, in der Nähe von Thierhaupten von einem Spaziergänger entdeckt und Unger übergeben. „Der zarte und noch wollige Greifvogel ist sicherlich aus seinem Nest gefallen und war, damit er überleben konnte, auf menschliche Hilfe angewiesen“, erklärt Bernhard Unger.
Er wird täglich mit Küken gefüttert
Der Jäger übergab den Turmfalken seinem Sohn Vinzenz, der die Pflege übernahm. „Willi war zutraulich und begann auch sofort mit dem fressen“, schmunzelt der 16- jährige Schüler. Vinzenz Unger und sein Opa Gerhard Liepert überprüfen immer wieder sein Gewicht und freuen sich über jedes Gramm, das der Falke zunimmt. Er wird täglich mit Küken, die von der Familie tiefgefroren bezogen werden, gefüttert. Mittlerweile ist der Jungvogel bereits acht Wochen alt und gedeiht prächtig. „Der nächste Schritt wird sein, den Turmfalken selbstständig zum Beute machen zu animieren“, sagt Vinzenz Unger. Wenn er das dann beherrscht, bekommt er seine Freiheit zurück.
Willis künftige neue Heimat wird dann in den Wiesen und Wäldern um Ostendorf sein. Die Familien Unger und Liepert, denen der Turmfalke bereits sehr ans Herz gewachsen ist, hoffen, dass er ihnen auch nach seiner zurückgewonnen Freiheit weiter Besuche abstatten wird.
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