Serie: Eine Welle der Wehmut

VonChristina Heller

Langsam wird es ernst, das merken die beiden Neubürgermeister Iris Harms und Bernhard Uhl

16 neue Bürgermeister treten am 1. Mai offiziell ihr Amt an. Wir begleiten zwei von ihnen bis zu diesem Termin und berichten darüber, wie sie sich vorbereiten. Der eine ist Bernhard Uhl aus Zusmarshausen, die andere ist Iris Harms aus Kühlenthal. Beide waren vorher schon im Stadt- beziehungsweise Gemeinderat.

Es ist Donnerstagabend, Iris Harms sitzt im Kühlenthaler Rathaus. Am Tisch ihr gegenüber schaut Erich Stohl auf mehrere Stapel mit Zetteln und Notizen. „Ich hinterlasse dir auf jeden Fall einen aufgeräumten Schreibtisch“, sagt er zu Harms. Die lacht, als wolle sie das nicht so richtig glauben. Wie jeden Donnerstag ist auch heute Bürgersprechstunde – die letzte, die die künftige Bürgermeisterin als Lehrling besucht. Ab nächster Woche ist sie allein verantwortlich. „Jetzt langsam wird auch mir bewusst, dass es losgeht“, sagt sie. Und für einen Moment ist die sonst so lebhafte Frau still und nachdenklich. Doch dann klopft ein Bub im Bayerntrikot an der Tür. „Was willst du, Junge?“ fragt Stohl. „Gelbe Säcke“, antwortet der und nimmt sich schnell zwei Stück. Gelbe Säcke und Müllmarken, das seien die Dinge, derentwegen die Kühlenthaler am häufigsten ihren Weg ins Rathaus fänden, sagt Harms. Ihr Amtsvorgänger schränkt das ein. Häufig kämen auch Menschen, die ihren Ärger los werden wollen oder Probleme hätten, erzählt er.

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