
Stadtbergen bleibt in Sachen Einfriedung beim Fryar Circle hart

Plus Nicht alle Bauanträge werden im Stadtberger Ausschuss genehmigt. Immer wieder spielen dabei auch optische Gründe eine Rolle.

Nicht alle Bauanträge wurden bei der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses in Stadtbergen genehmigt. Zwar ist mit der Zustimmung für den Neubau des Mehrfamilienhauses in der Maria-Hilf-Straße 29 der dickste Brocken erst einmal vom Tisch (wir berichteten), andere Anfragen aber werden den Ausschuss auch weiterhin noch einmal beschäftigen.
Komplett abgelehnt wurde der Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Einfamilienhauses mit Carport im Panoramaweg. Grund dafür war laut Bürgermeister Paul Metz, dass der Bau schlicht "zu groß" sei. Keine Zustimmung fand auch der Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage in der Schlossstraße. Hier spielten vor allem optische Gründe eine Rolle. In unmittelbarer Umgebung befinden sich laut Metz einige Baudenkmäler, die Dachform müsse daher angepasst werden. Aller Voraussicht nach wird der Bauherr daher wohl für die Planung ein Walmdach in Erwägung ziehen.
Einfriedung sieht eher aus "wie eine Pferdekoppel"
Ebenfalls eine entscheidende Rolle spielte die Optik beim Antrag auf isolierte Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplanes "Fryar Circle Teil II" zur Errichtung einer Einfriedung. Hier wollte die Stadt es vermeiden, einen Präzedenzfall zu schaffen, da der Zaun 20 Zentimeter zu hoch sei. Auch durch die Anbringung von waagerechten Zaunlatten statt senkrechten würde die Einfriedung laut Metz eher "wie eine Pferdekoppel" aussehen, statt wie ein Zaun. Maximal erlaubt ist eine Höhe von einem Meter.
Diskussionen über die Gestaltung des Fryar Circle hat es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. "Es ist ein sehr sensibles Gebiet", sagt Metz über die ehemalige US-Offizierssiedlung. Breite Straßen und offene Vorgärten prägten einst das Areal. Es war seit jeher erklärtes Ziel, den Charakter der Siedlung zu bewahren. So durften etwa die Grundstücke in dem denkmalgeschützten Gebiet "Little America" nicht mit hohen Hecken und Büschen abgeschottet werden.
Den typisch amerikanischen Charakter der Siedlung bewahren
Lange standen sich im ehemaligen Wohngebiet der früheren US-Streitkräfte zwei Parteien gegenüber. Während die einen darauf bedacht waren, den typisch amerikanischen Charakter der Siedlung an der Grenze zwischen Stadtbergen und dem Ortsteil Leitershofen zu erhalten, wollten die anderen mehr Raum für individuelle Veränderungen wie Einfriedungen, Zäune oder Geräteschuppen erreichen.
"Wir können daher eine Befreiung nicht zulassen", begründete Metz das "Nein" des Ausschusses für die geplante Einfriedung. Alles andere würde die geltende Regelung aufweichen, dem Gremium bliebe daher nur eine Wahl: "Wir müssen hart bleiben."
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Die Diskussion ist geschlossen.
Gute, nachvollziehbare Entscheidung des Bauauschusses hinsichtlich der Gestaltungsfragen im Fryar Circle. Wer dort hinzog, der wusste um die Besonderheit der Siedlung. Es ist fast wie mit denen, die aufs idyllische Land ziehen und sich dann über Kirchturm- und Kuhglocken beschweren.
>> Es war seit jeher erklärtes Ziel, den Charakter der Siedlung zu bewahren. So durften etwa die Grundstücke in dem denkmalgeschützten Gebiet "Little America" nicht mit hohen Hecken und Büschen abgeschottet werden. <<
Wenn man schon niedrige Zäune hat, braucht man wenigstens freie Schussbahn...