Tausende Tonnen Klärschlamm verbrennen
Millioneninvestition im Industriepark Gersthofen geplant
Die Entsorgung des in den Kläranlagen anfallenden Klärschlamms wird zunehmend zum Problem für die Kommunen. „Durch neue gesetzliche Vorgaben ist die bisherige Ausbringung auf den Feldern nahezu unmöglich geworden. Durch den Ausstieg aus der Kohlekraft entfällt zudem die Möglichkeit einer Verbrennung in den Kraftwerken.
Unsere Kommunen drohen daher, auf Bergen von Schlamm sitzen zu bleiben“, beschreibt Fabian Mehring, der parlamentarische Geschäftsführer der FW-Regierungsfraktion im Bayerischen Landtag. Schon heute, so der Abgeordnete, führe diese Situation zu „ökologisch absurden Praktiken“. So werde der Klärschlamm laut Mehring zwar nicht mehr auf den Feldern ausgebracht, stattdessen aber per Lkw durch die halbe Bundesrepublik gefahren. „Das ist eine unbefriedigende Situation, welche die Umweltbemühungen torpediert und dringend einer Lösung bedarf“, so der Abgeordnete. Teil einer solchen Lösung könnte schon bald die MVV Industriepark Gersthofen GmbH sein. Bei deren Geschäftsführern informierte Mehring sich deshalb über deren Pläne, eine Verwertungsanlage für Klärschlamm in Gersthofen zu errichten, die bis zu 85000 Tonnen des Abfallproduktes verwerten könnte (wir berichteten). „Damit könnten wir das Problem für unsere Heimatregion regional lösen und unsere Kommunen bei einer drängenden Herausforderung bestmöglich unterstützen“, zeigt Mehring sich begeistert von den geplanten Investitionen von über 30 Millionen Euro. Wie die beiden Geschäftsführer Holger Amberg und Heinz Mergel berichteten, trete man derzeit bereits in das Genehmigungsverfahren mit der Regierung von Schwaben ein. Sorgen vor Geruchsbelästigungen oder zusätzlichem Lkw-Verkehr seien unberechtigt, sagen die Manager. „Unser Standort liegt direkt an der Bundesstraße, sodass kein Lkw mehr durch Gersthofen fahren wird und die Anlage wird komplett eingehaust, sodass Gerüche oder Lärm nicht nach außen dringen“, versichert Mergel.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Die 80.000 Tonnen Klärschlamm bedeuten mindestens 2000 Lkw vollbeladen bei der Anlieferung und wieder 2000 Lkw bei der Leerfahrt zurück an den Herkunftsort.
Herr Mehring, der sich ja schon besonders eifrig bemüht, die Teilrodung des Schutzwaldes Lohwald bei Langweid zu forcieren, hat sich als neues Ziel für seine angeblich so umweltverträglichen Ideen die Stadt Gersthofen als Opfer ausgesucht. Gersthofen erstickt heute schon im Lkw-Verkehr. Auch die Aussagen des MVV Industriepark Managements hinsichtlich der Belastung durch die Anlieferung des Klärschlamms sind schlichtweg unglaubwürdig bzw. praxisfremd. Diese Damen und Herrn sollten sich mal genauer anschauen, welchen Weg bereits die heutigen Lkw-Ladung in den Industriepark durch Gersthofen nehmen.
Den wahlkämperischen Eifer von Herr Mehring in Ehren, aber die Speditions-Stadt Gersthofen mit weiteren tausenden Lkw's fluten zu wollen, ist mehr als ein unfreundliches Ansinnen. Das MVV Industriepark Management sollte sich gut überlegen, ob sie diese Idee, die keinen Arbeitsplatz mehr schafft , dafür aber viel Belastungen an Lärm und durch Straßenschäden für die Gersthofer mitsichbringt weiter unterstützt.