Vom Sterben im Wald
Mindestens 59 der 307 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die in der Waldfabrik "Blechschmiede" im Wald bei Horgau arbeiten mussten, kamen ums Leben. Beinahe wäre ihre Geschichte vergessen worden.
Horgau. Mindestens 59 der 307 KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die in der Waldfabrik "Blechschmiede" im Wald bei Horgau arbeiten mussten, kamen kurz vor oder kurz nach dem Kriegsende um. Beinahe wäre ihre Geschichte, und das bedeutet 307 einzelne Geschichten, vergessen worden. Denn lange Jahre wusste nur noch ein kleiner Kreis von Fachleuten, darunter auch viele interessierte Lehrer aus den umliegenden Schulen, dass es gegen Ende des Zweiten Weltkriegs im Wald zwischen Horgauergreut und Adelsried ein KZ-Außenlager gegeben hatte.
Bis Markus Seiler, ein Horgauer, vor erst drei Jahren im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums auf das Thema aufmerksam wurde. Diesmal gelang es ihm, einen großen Kreis für Forschungen rund um die sogenannte Blechschmiede zu interessieren. Der Kreisjugendring, Schüler der Realschule Neusäß mit ihrem Lehrer Kurt Lemmerz und auch die Kreisheimatpflege waren unter anderem dabei. Sie haben gemeinsam das Projekt "Zeigefinger weg - Arbeitshandschuhe raus" gestartet. Der Erfolg: Die Blechschmiede ist als Bodendenkmal nun geschützt, in dem Waldstück in der Nähe des Horgauer Bahnhofs kann nun erlebt werden, was hier in den letzten Monaten des Krieges wohl vor sich ging.
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