
Ustersbach
Wasserversorgung in Ustersbach soll besser werden

Plus Die Stadtwerke Augsburg arbeiten an einem Sanierungskonzept für die Gemeinde Ustersbach. Dabei spielen Brunnen 5 und der Hochbehälter eine große Rolle.
Wasser ist nicht nur ein kostbares, sondern für die Menschen auch ein unentbehrliches Gut. Deshalb ist es für die Gemeinde Ustersbach ein wichtiges Ziel, die öffentliche Wasserversorgung für ihre Bürger auch langfristig zu sichern. Seit April 2019 liegt die technische Betriebsführung in Händen der Stadtwerke Augsburg (swa). Doch was ist seitdem geschehen? Und ist die Wasserversorgung der Kommune überhaupt fit für die Zukunft? Johannes Brandl von der swa gab darauf bei der jüngsten Gemeinderatssitzung Antwort.
Die Stadtwerke erstellen derzeit für die öffentliche Wasserversorgung der Gemeinde ein ausführliches Konzept. „Bis zum Herbst soll eine Teilversorgung aus eigenen Anlagen erfolgen“, verdeutlichte der Referent. Dahinter stecke die Sanierung des Brunnen 3, die provisorische Ertüchtigung des Hochbehälters mit Wiederinbetriebnahme der ersten Kammer und der Umbau des Notverbunds Zweckverband Staudenwasser. Damit solle unter anderem eine höhere Versorgungssicherheit sowie durch den geringeren Fremdwasserbezug weniger Kosten entstehen.
Der tiefste Brunnen in Ustersbach reicht bis in 170 Meter Tiefe
Derzeit verfügt die Gemeinde über drei Brunnen mit circa 60, 80 und 170 Metern Tiefe und einen Hochbehälter, die alle zwischen 1960 und 1970 erbaut wurden, sowie ein Rohrnetz von 13 Kilometern Länge. Dabei sei der Hochbehälter sanierungsbedürftig, urteilte Brandl. Brunnen 5 weise erhöhte Eisen- und Manganwerte auf. Doch das sei naturgemäß im Tiefengrundwasser vorhanden. Ein aktuelles Gutachten stellte diesem Brunnen einen ordnungsgemäßen Zustand aus. „Für die Wiederinbetriebnahme ist er derzeit aber nicht vorgesehen“, resümierte der swa-Mitarbeiter.
Im Brunnen 4 wurde zur Beprobung eine neue Pumpe eingebaut und eine Kamera-Befahrung durchgeführt. Die Anlage habe sich allerdings als nicht qualitätsstabil erwiesen, sodass vorerst auch dort keine Wiederinbetriebnahme vorgesehen sei.
Stadtwerke Augsburg treffen auf gute Wasserqualität
Bei Brunnen 3 wurde im Herbst 2019 eine intensive Beprobung durchgeführt. Dabei ergab sich eine sehr gute Wasserqualität. Wermutstropfen: Die Ergiebigkeit ist eher gering, für eine Wiederinbetriebnahme aber geeignet. Die noch vorhandenen Brunnen 1 und 2 sind dagegen baulich schlecht und müssten komplett neu gebaut werden.

Bis voraussichtlich Juli soll nun in einem zweiten Schritt ein Sanierungskonzept der Stadtwerke vorliegen. Darin werden verschiedene Varianten betrachtet, unter anderem der Neubau einer Aufbereitungsanlage am Brunnen 5 und der Neubau beziehungsweise die Sanierung des Hochbehälters. „Mittels einer Kostenvergleichsrechnung wird die wirtschaftlichste Variante ermittelt“, teilte Brandl mit. Als Betrachtungszeitraum seien 20 Jahre angesetzt. „Die technische Nutzungsdauer der Anlagen ist aber deutlich höher“, versicherte er. Ziel dieser Maßnahmen sei, die Wasserversorgung in Ustersbach fit für die nächsten Jahrzehnte zu machen.
Beim Wasser geht es um Generationen
Bürgermeister Willi Reiter merkte an, dass dafür hohe Investitionskosten erforderlich seien. „Doch das muss uns eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung wert sein“, ergänzte er. Er betrachtete dies als eine Art „Generationenvertrag“.
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