Wenn Menschen auf der Lauer liegen
Unsere Serie über sprachliche Besonderheiten widmet sich heute dem Wort „luren“
„Verstecksterl“, so hieß es bei uns, ist auch heute noch ein beliebtes Kinderspiel: Einer muss die Hände vor die Augen halten und beispielsweise bis zehn zählen, während sich die anderen verstecken; dann geht die Suche los. Allerdings versucht immer wieder mal einer zwischen leicht gespreizten Fingern hindurch heimlich und natürlich verbotenerweise zu beobachten, wo die Freunde sich in Deckung bringen: „Der hat glurt“, heißt’s dann voller Entrüstung. „Lu(h)ren“ ist ein fast vergessenes Wort, das spionieren, heimlich ausspähen, beobachten, äugen und auch lauschen bedeutet. Der „luuret wie a Fux“, heißt es bei uns etwa, wenn wir „genau beobachten“ meinen, so Sprachexperte König. Der Duden und andere Wörterbücher erwähnen das Wort nur noch am Rande oder überhaupt nicht mehr. In unseren süddeutschen Mundarten hat es überlebt, allerdings, und das mag erstaunen, auch im Plattdeutschen („op wat luren“ = etwas erwarten) und im Rheinländischen: „Da luur dropp“ = da kannst du lang drauf warten.
Witzig ist auch das rheinische „Lurmaschien“ für Brille. Und auch der Name „Lorelei“ ist wohl eigentlich kein Frauenname, sondern bedeutet so viel wie Weitblick-Felsen – so jedenfalls der Mundartexperte Zehetner.
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