Wenn der Watschnbaum umfällt
In unserer Serie geht es heute um Züchtigungen
Es ist Ferienzeit in Bayern, die Zeugnisse sind raus, der Ärger ist (hoffentlich) unterdessen verflogen. Da erinnert sich der Autor an seine Schulzeit, als jenes Weihnachtslied, das eigentlich von leise fallenden Schneeflocken handelt, in umgedichteter Version vor der Zeugnisverteilung mit einer guten Portion Galgenhumor bei Schülern ein Hit war: „Leise rieselt die vier, auf das Zeugnispapier, oh wie lieblich es schallt, wenn die Ohrfeige knallt.“
Und so beschäftigen wir uns quasi aus aktuellem Anlass um die wohl von Erziehungsberechtigten angewandte körperliche Züchtigung mit der flachen Hand. Das Wort Ohrfeige ist da ein guter Einstieg, denn nach der sprachlichen Herkunft könnte damit, so das Etymologielexikon Kluge, die feigenförmige Schwellung am Ohr als Folge der Züchtigung gemeint sein – was die Vermutung erlaubt, dass früher mit ziemlicher Wucht zugeschlagen wurde. Gut, dass wir in unseren Mundarten keine derart heftigen Ohrfeigen zu erwarten haben, denn bei uns sind es „Watschn, Schelln“, auch „Fotzn“ – Letzteres in dieser Bedeutung mit unbekannter Herkunft. Demgegenüber ist die Herkunft von Watschn ziemlich klar. Es ist wohl das Geräusch, das mit dem Schlag ins Gesicht einhergeht: „watsch“. Links, insbesondere rechts des Lechs bis ins Österreichische hinein ist Watschn ein bevorzugter Begriff. Da fällt auch mal der „Watschnbaum“ um und obendrein gibt es den Sündenbock, der stets seine Wange hinhält und daher „Watschnmann“ heißt – ein Begriff, der auf eine Jahrmarktfigur im Wiener Prater zurückgeht, aber auch eine Bezeichnung, die manch einem Pressesprecher „gut zu Gesicht steht“.
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