Wenn die Gefahr mitfährt: E-Bikes im Praxistest
Plus Pedelecs oder E-Bikes machen Spaß – aber nur, wenn man richtig mit ihnen umgehen kann. Die Polizei bietet jetzt einen Praxistest. Worauf Sie achten sollten.
Rauf auf den Sattel und ab geht die Post: Mit viel Schwung beginnt die Testfahrt auf dem Pedelec. Das Rad reißt förmlich mit. Wer den flotten Antritt nicht kennt, purzelt beim Anfahren schnell über den Sattel. Ein Anfängerfehler. „Das passiert leider immer wieder“, sagt Raimund Pauli. „Für untrainierte Fahrer wird’s schnell kritisch“, erklärt der Leiter der Polizeiinspektion Zusmarshausen, der zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang Nowak zu einer Übungsstunde auf dem neuen Verkehrsübungsplatz in Kutzenhausen eingeladen hat. Am kommenden Dienstag werden sie bei einem allgemeinen Sicherheitstag auf dem Gelände erklären, auf was es bei den motorisierten Rädern ankommt. Und wie sich Unfälle verhindern lassen. Die gibt es immer wieder.
Tragisch endete im Sommer die Fahrt einer Frau auf einem E-Bike: Die 79-Jährige war nach Auskunft der Polizei in Lettenbach schnell unterwegs und übersah die Vorfahrt einer Autofahrerin. Beim Zusammenstoß zog sich die Frau schwerste Verletzungen zu, obwohl sie einen Helm getragen hatte. Im Krankenhaus starb die Seniorin.
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Die verunglückte 79jährige nahm einem Auto die Vorfahrt (dass sie nicht rechtzeitig bremsen konnte, steht nicht im Artikel), schuld ist aber nicht die Unachtsamkeit der Seniorin sondern das erhöhte Tempo durch das Pedelec. Schlüssig?
>> Aus Paulis Erfahrung wird’s vor allem beim Anfahren und beim Bremsen gefährlich. Denn: Das Pedelec oder E-Bike verhält sich durch den verlagerten Schwerpunkt anders als vergleichbare Fahrräder. <<
Den Schwerpunkt bestimmt in erster Linie der Mensch, der auf dem Fahrrad sitzt. Und bei der klassischen Kombination mit Motor im Kurbellager und Akku hinter dem Sattelrohr verbessert sich der Schwerpunkt eher günstig nach unten.
>> Das schwere Rad macht sich auch beim Bremstest bemerkbar: Um das Rad an der mit kleinen Hütchen markierten Linie zum Stehen zu bringen, hilft nur kräftiges Bremsen. Logisch: Wegen des höheren Gewichts verlängert sich der Bremsweg. <<
Das Gewicht der gesamten Fuhre bestimmt in erster Linie der Mensch; die 6 bis 7 Kilo Unterschied zwischen normalem Fahrrad und eBike sind für gute Bremsen kein Problem. Und bei diesem Thema sollte man eher mal auf den Anstellwinkel der Magura-Klötze achten, statt pauschal Weisheiten über eBikes zu verbreiten.
Ein weiteres Problem ist auch, dass die meisten Autofahrer nicht mit der höheren Geschwindigkeit rechnen und damit umgehen können. Es wird mit Gewalt überholt und dann geht die „Strecke“ aus. Ein Miteinander geht bei gemeinsamen Straßenraum nur bei reduzierter Geschwindigkeit des KFZ-Verkehrs.