Wirken sich die Proteste gegen Kardinal Woelki auch auf den Kreis Augsburg aus?
In Köln steht Kardinal Woelki aufgrund des zurückgehaltenen Gutachtens zum Thema Missbrauch in der Kritik. Immer mehr Menschen kehren dort der Kirche den Rücken. So sieht es aktuell im Augsburger Land aus.
Nicht nur in Köln sorgt zurzeit das von Kardinal Woelki zurückgehaltene Gutachten zum Thema Missbrauch für heftige Proteste unter den Katholiken. Woelki führt rechtliche Gründe an, um die bisherigen Untersuchungsergebnisse unter Verschluss zuhalten. Die Folge: Immer mehr Gläubige kehren in der Domstadt der Kirche den Rücken. Zeitweise war die Nachfrage so extrem, dass der Server der Stadt zusammenbrach. Haben diese Proteste in Köln auch Auswirkungen auf das Augsburger Land? Wir haben in einigen Gemeinden und Städten nachgefragt und teilweise überraschende Ergebnisse erhalten.
Bobingen Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Kirchenaustritte in Bobingen fast verdoppelt. Zum Stand 19. Februar waren es bereits 31 Gläubige, die der Kirche den Rücken zudrehen. Im Vorjahr verzeichnete die Stadt im gleichen Zeitraum lediglich 18 Kirchenaustritte. "Da die Antragsteller keine Gründe für ihren Austritt angeben, können wir keine Aussage darüber treffen, ob die Austritte im Zusammenhang mit der Krise im Erzbistum Köln und den Vorwürfen gegen Kardinal Woelki stehen", sagt Eva-Maria Gürpinar von der Pressestelle der Stadt.
Diedorf Hier liegen laut dem Standesamt im Vergleich zu den Vorjahren die Zahlen, vermutlich coronabedingt, auf einem niedrigeren Niveau. Registriert sind aktuell sechs Austritte und somit nur halb soviel wie 2020.
Fischach Die Zahlen in der Marktgemeinde sind annähernd gleich: Aktuell gibt sechs Austritte, im Vorjahr waren es sieben.
Gersthofen Das Standesamt Gersthofen hat bis bislang 34 Kirchenaustritte zu verzeichnen. Allerdings betrifft diese Zahl so wie in den anderen Gemeinden auch die Austritte aus der römisch-katholischen Kirche und auch aus der evangelischen-lutherischen Kirche. Die Zahl ist aktuell nicht höher wie im vergangenen Jahr.
Schwabmünchen/Lechfeld Der Standesamtsbezirk Schwabmünchen umfasst neben der Stadt auch die Verwaltungsgemeinschaft Großaitingen sowie die Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld und Graben. 2019 gab es im Zeitraum vom 1. Januar bis 22. Februar 52 Austritte. Im Vorjahr waren es 64, aktuell sind es 54. "Es sollte natürlich beachtet werden, dass das Rathaus Schwabmünchen derzeit geschlossen ist und nur mit Terminvereinbarung Kirchenaustritte möglich sind", teilt Franziska Küstler mit.
Stadtbergen Heuer wurden nun Ende Februar 21 Kirchenaustritte verzeichnet. Im Vorjahr hingegen gab es bereits 26 Kirchenaustritte.
Neusäß 2020 hatte Neusäß 186 Kirchenaustritte verzeichnet, also im Durchschnitt pro Monat etwa 15,5. "Heuer haben wir bis jetzt 30 Austritte", sagt Josef Hoppe vom Amt für öffentliche Ordnung. Da der Monat noch nicht vorbei ist und bestimmt noch welche kommen, sei eine leichte Steigerung zu spüren.
Thierhaupten Im Standesamt Thierhaupten haben bislang sechs Personen ihren Austritt kundgetan. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum vier Personen.
Ob ein Zusammenhang mit den Austritten und dem Protest gegen Kardinal Woelki besteht, lässt sich jedoch nicht einschätzen. "Die Vorgänge im Erzbistum Köln sind von Augsburg aus schwer zu beurteilen, es ist auch nicht die Aufgabe des Bistums Augsburg, dies zu tun", sagt ein Sprecher des Bistums. Keine Diözese sei eine Insel, so können sich Auswirkungen ergeben. Dies betreffe im Übrigen auch andere christliche Kirchen, da zwischen den Konfessionen oft nicht unterschieden werde.
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