Zwei Trickdiebe müssen jetzt ins Gefängnis - das war ihre Masche
Plus Zwei Männer ziehen Senioren aus dem Landkreis über den Tisch. Ihre Masche: Sie wollen Antiquitäten. Tatsächlich sind sie auf der Suche nach etwas ganz anderem.
„Hätte ich das nur gewusst“, sagt die kleine Frau. Sie hält kurz inne, schüttelt dann den Kopf und setzt in Gedanken ihren Satz fort: „Dann hätte ich sie nicht reingelassen.“ Gemeint sind zwei Männer, die vor einem Jahr in der Wohnung der 85-Jährigen auftauchten. Sie gaben vor, „alte Sachen“ zu suchen. Tatsächlich hatten sie es auf den Schmuck der alten Dame abgesehen: Ohrringe, Fingerringe, Halsketten und ein Armband. Die Trickbetrüger aus dem Landkreis Dillingen brachten die Seniorin um Schmuck im Wert von etwa 3000 Euro. Vor Gericht beteuerten beide, unschuldig zu sein. Es habe sich um ein ganz normales Geschäft gehandelt – Ware gegen Geld. Doch daran hatte Richterin Ute Bernhard ihre Zweifel. Denn einer der beiden Angeklagten war wegen der gleichen Masche schon zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.
Über zwei Jahre musste der 39-Jährige absitzen, weil er immer wieder alte Menschen übers Ohr gehauen hatte. In Neusäß verwickelte er beispielsweise eine betagte Frau in ein Gespräch, während seine damalige Komplizin Schmuck einsteckte. Der Schaden: 10.000 Euro. Auch in Donauwörth und Augsburg gab der Mann vor, an Antiquitäten interessiert zu sein. Tatsächlich ging es aber nur um Wertsachen. In München-Obermenzing summierte sich die Beute – Taschenuhr, Anhänger, Brosche, Porzellan-Figuren, Teller oder auch eine Uhrenkette – auf fast 30.000 Euro. In Ulm verschwanden bei einem dieser Geschäfte unter anderem eine Violine und mehrere Goldmünzen – 350 Euro hatte der Mann angeblich für das „Konvolut“ gezahlt.
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