Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg Land
Icon Pfeil nach unten

Adelsried: Adelsrieder Bürger packen beim Gewässerschutz mit an

Adelsried

Adelsrieder Bürger packen beim Gewässerschutz mit an

    • |
    • |
    • |
    Schaufeln für die Laugna: Pächter und Initiator Ulrich Aubele (links) lässt die beiden Bürgermeister Sebastian Bernhard und Ludwig Lenzgeiger kräftig mit anpacken.
    Schaufeln für die Laugna: Pächter und Initiator Ulrich Aubele (links) lässt die beiden Bürgermeister Sebastian Bernhard und Ludwig Lenzgeiger kräftig mit anpacken. Foto: Lenzgeiger

    Beim Bahnbau um das Jahr 1900 herum war das natürliche Gewässer zwischen Bonstetten und Adelsried mit viel Muskelkraft umgeleitet worden. Die Laugna zog sich seitdem schnurstracks durch die Landschaft. Nicht gut für Flora und Fauna, fand ein Pächter und auch die Verantwortlichen in Adelsried. Zwar fühle sich der Biber momentan noch heimisch, doch einige Insekten und so mancher Fisch benötigten eben andere Lebensräume. „Wir möchten die Biodiversität erhöhen und die Laugna als Lebensraum wieder beleben“, erklärt Ulrich Aubele, der die Laugna zwischen Adelsried und Bonstetten gepachtet hat. „Zwar haben wir eine gute Wasserqualität und auch allerhand Fischarten im Gewässer, aber das ist noch verbesserbar.“

    Entstanden ist ein Lebensraum für Tiere im und rund ums Wasser

    Aubele war vor der Aktion auf die Gemeinde Adelsried zugegangen. Bei Bürgermeister Sebastian Bernhard und dessen Stellvertreter Ludwig Lenzgeiger war er sofort auf offene Ohren gestoßen. Bei der Renaturierungsaktion wurde dann Kies als natürlicher Wasserfilter eingebracht und der Bachlauf mit Steinen und Erde auf einer Länge von 500 Metern umgeleitet. Zukünftig wechseln sich von der Querung am Hasenberg in Richtung Biotop Stromschnellen mit ruhenden Gewässern ab sowie tiefe mit seichten Stellen. Die Laugna, betont der passionierte Fischer aus Bonstetten, werde nun aber nicht zur Fischzucht, sondern als vielfältiger Lebensraum für die Tiere im und rund ums Wasser wiederhergestellt. „Ich will“, so Aubele, „schlicht vor der eigenen Haustüre ein Beispiel dafür geben, dass mit einfachen Mitteln und genug Motivation schon viel im Naturschutz erreicht werden kann.“

    Beim Anpacken gab es viel zu lernen

    Den entsprechenden Elan legten rund zwanzig große und kleine Gemeindebürger an den Tag. Unter Anleitung wurde Bewuchs an der renaturierten Bachstrecke gepflanzt. Um das Gewässer zu beschatten und damit die Temperatur für das Ökosystem zu regulieren, wurden Bäume und Sträucher gesetzt. So soll zusätzlicher Lebensraum für Tiere wie den Siebenschläfer oder die Fledermaus entstehen. Knapp 200 Pflanzungen nahm die motivierte Truppe vor, darunter Eichen, Linden und Erlen. Nicht nur die vielen Kinder, die fleißig mit anpackten, sondern auch die großen Helfer konnten dank der Erläuterungen von Ulrich Aubele vieles über Gewässerökologie lernen.

    Drei Gemeinden waren schon zu Besuch

    Die Aktion ist ein Beispiel für aktiven Naturschutz. Das sah das Landesamt für Umwelt ebenso und hat die Pflanzaktion bereits besucht. Inzwischen haben sich auch drei Gemeinden bei Bürgermeister Bernhard gemeldet und waren zum Austausch schon vor Ort. Im Frühling wird die nächste Bürgeraktion stattfinden. Auch in Richtung Ortschaft soll die Laugna mit tatkräftiger Hilfe renaturiert werden. „Wenn unser Flüsschen wieder in seiner natürlichen Schönheit erstrahlt, dann gewinnen alle an Lebensqualität, die Tiere und auch der Mensch“, resümiert Bernhard. (AZ)

    Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden