
Ein Jahr lang Baustellen: Das kommt nun auf die Zugpendler zu

Plus Zugpendler müssen sich auf der Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth das ganze Jahr über immer wieder auf Ausfälle einstellen.

Es sind keine guten Nachrichten für Pendler, die regelmäßig zwischen Augsburg und Donauwörth mit dem Zug fahren. Wie das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead, das für den Regionalverkehr auf dieser Strecke zuständig ist, bereits vergangene Woche angekündigt hatte, kommt es dort in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder zu Ausfällen und Sperrungen - die sich durchs ganze Jahr ziehen.
Man habe die Information bekommen, dass auf der Strecke bis Spätherbst immer wieder gebaut werde, berichtet Winfried Karg, Pressesprecher von Go-Ahead. Zeitweise würden die Züge planmäßig fahren können, zeitweise aber nur eingeschränkt oder gar nicht. Die Auswirkungen auf den Fahrplan über die nächsten Monate seien noch nicht ganz klar, deswegen könne er noch nichts Genaues sagen. Das Eisenbahnunternehmen habe den Fahrgästen aber schon frühzeitig mitteilen wollen, dass es in nächster Zeit zu Ausfällen kommen werde. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn bestätigt, dass auf der Strecke das ganze Jahr über immer wieder gebaut werde.
Viele Pendler müssen sich in den nächsten Monaten in jedem Fall auf deutlich längere Fahrtzeiten einstellen. Wer die Möglichkeit hat, steigt womöglich lieber aufs Auto um - oder bleibt direkt im Homeoffice.
Donauwörth-Augsburg: Unterschiedliche Züge entfallen, täglich separate Fahrpläne
Bereits im Dezember waren aufgrund technischer Defekte bei Go-Ahead zahlreiche Züge ausgefallen. Dieses Mal sind die Gründe für die Ausfälle Arbeiten der Deutschen Bahn, die am Freitag starten. In Meitingen werden die Oberleitungen erneuert, in Westendorf wird der Bahnsteig erneuert und erhöht. Hintergrund ist, dass der Einstieg bei den Zügen von Go-Ahead höher liegt. Fahrgäste sollen durch die Erneuerung ebenerdig einsteigen können. Wann die Arbeiten starten, wisse er allerdings nicht, berichtet Westendorfs Bürgermeister Steffen Richter: "Das ist natürlich nicht besonders erfreulich."

In den nächsten Wochen kommt es durch die Arbeiten zu erheblichen Einschränkungen. Immer wieder entfallen einzelne Züge zwischen Augsburg und Donauwörth. Vom 10. bis zum 14. Februar gibt es für jeden Tag separate Fahrpläne, da unterschiedliche Züge ausfallen. Stattdessen fahren Busse. Einzelne Fahrtzeiten, die vergangene Woche veröffentlicht wurden, haben sich bereits geändert. Ab Mitte Februar werden die Einschränkungen noch massiver. Vom 15. Februar bis zum 14. März ist die Strecke zwischen Augsburg und Meitingen komplett gesperrt, dort müssen Fahrgäste auf den Bus umsteigen. Auch in den Wochen darauf fallen immer wieder einzelne Züge aus. Für die darauffolgenden Monate ist laut Go-Ahead mit weiteren Ausfällen zu rechnen. Genaue Aussagen seien aber noch nicht möglich.
Mangelhafte Planung: Bauarbeiten in Langweid verzögern sich
Hinzu kommt: Auch in Langweid sollte der Bahnsteig Anfang des Jahres wie in Westendorf erneuert und erhöht werden. Die Arbeiten verschieben sich nun allerdings. Das teilt eine Sprecherin der Deutschen Bahn schriftlich mit. Ein externes Planungsbüro sei mit der Planung des barrierefreien Ausbaus beauftragt worden. Mit den Ergebnissen war die Bahn offenbar aber überhaupt nicht zufrieden, sie selbst spricht von "mangelhafter Ausführung". Deswegen wurde ein weiteres externes Planungsbüro beauftragt. Durch die Verzögerungen bei der Planung könnten die Arbeiten nicht wie geplant starten. Wann die Arbeiten umgesetzt werden können, stehe aktuell noch nicht fest, teilt die Bahn mit. Die genauen Sperrzeiträume müssten lange im Voraus abgestimmt werden.

Mit der neuen Unterführung in Langweid hätten diese Arbeiten jedoch nichts zu tun, betont Bürgermeister Jürgen Gilg. Im vergangenen Sommer wurde am Bahnhof eine neue Fußgängerunterführung erstellt. Zusätzlich werden in den nächsten Wochen Rampen errichtet, um Fahrgästen einen barrierefreien Zugang zur Unterführung zu ermöglichen. Bürgermeister Gilg geht davon aus, dass die Rampen bis Mai fertig sind.
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Vielleicht sollte man den ÖPV generell auf Busverkehr umstellen.
Ich bin ja wirklich ein Fan der Bahn an sich, egal welcher Betreiber die Züge stellt.
Was mich aber ärgert ist, daß man inzwischen nichts mehr langfristig planen kann und in der App weder darauf hingewiesen wird noch Alternativen angeboten werden.
Ich komme z.B. geplant am 16.02. aus Italien kommend am Abend in München an und möchte samt meinem Fahrrad nach Meitingen.
Laut App geht es dann nur noch über Ingolstadt mit zwei Umstiegen, 3 Stunden Wartezeit in Donauwörth und einer Fahrzeit von gesamt 5:06 Stunden?
Noch vor einigen Tagen wurden in der App noch alle Züge nach Fahrplan als fahrend angeboten. Da ich eh von einer Radreise komme, werde ich dann von Augsburg einfach nach Hause radeln, aber was macht der Normal-Reisende? In der App wird zumindest noch kein SEV angeboten?
Das ist der Bau "unter rollendem Rad", den auch Teile von CSU, SPD und Grünen für den Ausbau der ICE Strecke nach Ulm wollen.
Jahrelange Behinderungen und Zugausfälle gehören da einfach mit dazu - darum Neubaustrecke und nötige Renovierungen der Bestandsstrecke im Sommerhalbjahr!