Mit dem Radetzkymarsch und stehenden Ovationen endete das „Musikalische Neujahrsfeuerwerk“ des Lech-Wertach-Orchesters in der ausverkauften Bobinger Singoldhalle. Bürgermeister Klaus Förster verteilte Blumenbuketts und Rosen an Solistinnen und Musiker, dankte für ihre außergewöhnlichen Darbietungen, mit denen sie das noch neue Jahr schwungvoll begrüßten.
Ein Potpourri aus unterschiedlichsten Genres ließ das Publikum in Evergreens schwelgen, animierte zum Mitklatschen, zum Tanzen, zum Mitsingen. „Red Roses for a blue Lady“ verwandelte Orchesterleiter Wolfgang Scherer in einen Rosenkavalier, er verteilte einige Exemplare dieser Königin der Blumen an die Damen in der ersten Reihe. Mit ihrer wunderbaren Stimme zelebrierte Kathrin Peschl „The Rose“, den Welthit von Bette Middler im Arrangement von Felix Linsmeier, der seit zwölf Jahren dem Orchester die Stücke auf den Leib schreibt.
Mit Cocktail, Sonnenbrille und Sonnenschutz
Während vier virtuose Trompeter sich „Bugler‘s holiday“ annahmen, durfte es sich der in dieser Komposition nicht beschäftigte Hornist mit Cocktail, Sonnenbrille und Sonnenschutz im Liegestuhl bequem machen. Hits der 1970er-Jahre, Songs von Adele und Madonna – aus Operette und Film, Konzertsaal und Popbühne wechselten sich, verbunden durch Monika Scherers mal informative, mal witzige Moderation, temporeich ab. Passende Lichtinstallationen untermalten den jeweiligen musikalischen Charakter.
„Hochzeitstag auf Troldhaugen“ nannte Edvard Grieg das virtuose Klavierstück, in dem Markus Göppel bravourös sein ganzes Können zeigte. Elias Guckert zauberte auf dem Glockenspiel die „Erinnerung an Zirkus Renz“ im schwindelerregenden Tempo. Das Energiebündel Luisa Mayr zog Jung und Alt in seinen Bann, sang und tanzte ausdrucksstark zusammen mit Bianca Steinbusch, Angelina Schneider und Denise Ihler.
Ein durchweg unterhaltsames, hochkarätiges Nachmittagsprogramm, mit Sektempfang, guter Laune und einem zündendem, hoch motivierten Orchester, in dem man vom Pathologen über den Entwicklungsingenieur bis zur Psychologiestudentin eine große Vielfalt an Berufen findet - nicht aber einen einzigen Profimusiker. (AZ)
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