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Die Finanzen der Gemeinde Ellgau im Überblick

Ellgau

Das hat Ellgau in diesem Jahr alles vor

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    Das Rathaus in Ellgau. Bürgermeisterin Christine Gumpp stellte bei der Bürgerversammlung die Finanzen der Gemeinde vor.
    Das Rathaus in Ellgau. Bürgermeisterin Christine Gumpp stellte bei der Bürgerversammlung die Finanzen der Gemeinde vor. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Der Saal im Ellgauer Gasthaus „Floß“ war sehr gut besetzt, denn die Bürgerversammlung versprach interessante Themen. Bürgermeisterin Christine Gumpp stellte den Finanzbericht für das Haushaltsjahr 2024 und weitere Daten dar. Zum Jahresende 2024 lebten in der Gemeinde am Lech 1189 Menschen, 80 Personen zogen zu, 75 verließen Ellgau, acht Kinder kamen zur Welt, acht Menschen verstarben und fünf Paare schlossen den Bund fürs Leben.

    Ausführlich stellte die Bürgermeisterin Zahlen aus dem Verwaltungs- und Vermögenshaushalt vor: Einkommensteuerbeteiligung 861.000 Euro, Schlüsselzuweisung 430.000 Euro, Gewerbesteuer 391.000 Euro, Grundsteuer A (landwirtschaftliche Gebäude, Fluren) 26.000 Euro und Grundsteuer B (alle anderen Gebäude, Grundstücke) 97.000 Euro. Für die Kreisumlage zahlte die Gemeinde 2024 über 677.000 Euro, die VG-Umlage betrug 203.000 Euro (pro Einwohner 170 Euro), an den Schulverband Nordendorf wurden 118.000 Euro (56 Schüler je 2100 Euro) und an den Schulverband Meitingen 26.000 Euro (zwölf Schüler je 2148 Euro) entrichtet.

    Auch der Ellgauer Kindergarten ist teuer

    Für den gemeindeeigenen Kindergarten „Pusteblume“ gingen 573.000 Euro an Einnahmen ein, ihnen gegenüberstehen 870.000 Euro an Ausgaben. Das bedeutet pro Kind ein Defizit von 3955 Euro. Einige Zahlenbeispiele aus dem Vermögenshaushalt (Einnahmen): Investitionszuweisung vom Land 127.000 Euro, Bauplatzverkäufe Baugebiet Vogtgarten III 399.000 Euro (allerdings kaufte die Gemeinde davon wieder zwei Baugrundstücke zurück), Kostenbeteiligung Vitalitätscheck 12.000 Euro.

    Und das sind Beispiele für die Ausgaben aus dem Vermögenshaushalt: Umlage Schulverband Norden 5600 Euro (pro Schüler 100 Euro, 56 Schüler), Sanierung der Toilettenanlagen im Erdgeschoss der Grundschule Ellgau mit Dämmarbeiten 60.000 Euro, Neuanschaffung Schutzkleidung für die Feuerwehr 42.000 Euro, Ausgaben für den Kindergarten von 14.000 Euro, Planungskosten Ertüchtigung Kläranlage 126.000 Euro, Neubau Veranstaltungsstadel 88.000 Euro und eine Darlehenstilgung in Höhe von 285.000 Euro. Die Gemeinde Ellgau weist eine Pro-Kopf-Verschuldung von 300,67 Euro auf, ihre Steuerkraftzahl liegt bei 912,52.

    Die Ellgauer Kläranlage wird saniert

    Weiter berichtete die Rathauschefin über 17 Gemeinderatssitzungen, einen Rücktritt und eine Neubesetzung 2024 im Gemeindeparlament. Auf dem ehemaligen Bankgebäude, das jetzt zum Kinderhaus gehört, wurde eine Photovoltaikanlage (31.400 Euro) angebracht. Die Freiwillige Feuerwehr Ellgau freut sich über 50 neue Einsatzjacken und Einsatzhosen. Die Kanalsanierung in der Gemeinde schlägt – laut Bürgermeisterin – mit 452.000 Euro zu Buche.

    Die Gemeinde Ellgau entschloss sich zur Ertüchtigung ihrer Kläranlage. Die Summe der Baukosten beträgt 3,5 Millionen Euro. Ausführlich erläuterte die Gemeindechefin die Umlegung der Kosten. So ist die Kläranlagenertüchtigung im Haushaltsplan 2024 und die folgenden Jahre eingepflegt. Die Vorfinanzierung geschieht durch die Gemeinde, anschließend nach dem Kommunalabgabengesetz Umlage auf die Bürgerinnen und Bürger, Grundlage ist die Geschossflächenermittlung jedes Hauses.

    Das alte Lagerhaus wurde zwischenzeitlich abgerissen, ein Veranstaltungsstadel und ein Lagergebäude sind geplant (Gesamtfördersumme: 1,3 Millionen Euro). Baubeginn ist für Anfang März 2025 angedacht. Im Baugebiet „Vogtgarten III“ stehen elf Baugrundstücke zum Kauf an. An der Lechfeldstraße sind sechs Doppelhäuser und ein sechsspänniges Reihenhaus vorgesehen. Interessenten dafür oder für das Brennholz, das die Gemeine gewonnen hat, können sich im Rathaus melden.

    Die Grundsteuer führte auch in Ellgau zu Einsprüchen

    Ein letzter Schwerpunkt der Bürgerversammlung war die Erläuterung der Bürgermeisterin zum Thema Grundsteuer. Die Gemeinde hob die Grundsteuer A von bisher 350 Prozent auf 700 Prozent an, die Grundsteuer B wurde von bisher 350 Prozent auf 225 Prozent gesenkt. Die Ellgauer erhielten alle 2024 ihren neu bemessenen Grundsteuerbescheid – es gab nur wenige Einsprüche bei der VG. Der Gemeinde war das Ausmaß der Verschiebung von A nach B nicht bekannt. Die Bescheide wurden vom Finanzamt nochmals geprüft und tatsächlich einzelne Fehler bei der Erfassung aufgedeckt; allerdings waren manche Einheitswerte aus dem Jahr 1964. Die Mehreinnahmen fließen zweckgebunden in die Land- und Forstwirtschaft, eine Absenkung des Hebesatzes ist zum 1. Januar 2026 in Aussicht gestellt.

    Während der Hochwasserkatastrophe im Juni 2024 wurde die B2 durch Ellgau umgeleitet, die Bankette der Straße nach Oberndorf wurde sehr in Mitleidenschaft gezogen. Die Kosten von 10.000 Euro sind nicht förderfähig. Die Problemabfallsammlung am 12. April 2025 von 9.30 Uhr bis 10.30 Uhr findet heuer erstmals im St.-Ulrichs-Weg statt. Abschließend gab es noch einen Ausblick auf 2025. Mit dem Tagesordnungspunkt Wünsche und Anträge endete die Bürgerversammlung.

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