Der Olymp bröckelt und droht einzustürzen. Allen dort wohnenden Göttern dämmert, dass sie um ihr Leben fürchten müssen. Soweit die Ausgangslage für sowohl Richard Wagners Oper „Götterdämmerung“ als auch Roland Beiers Bühnenstück „Dämmergötterung“. In beiden Werken gibt es zwar auch Musik und Gesang, aber das war es mit den Parallelen. Wie sich Beiers „göttliche Komödie mit Musik in fünf Bildern“ weiterentwickelt, erfahren zurzeit die Besucher der Theateraufführungen der Thierhaupter Kolpingsfamilie.
Am Samstag war Premiere und damit nach fast dreimonatiger Vorbereitungszeit Start für die insgesamt fünf Aufführungstermine. Lange anhaltender Applaus war am Ende Bestätigung und Lohn für eine gelungene Leistung sowohl auf als auch hinter der Bühne. Auf die Besonderheit des Abends wies Regisseur Franz Weixler jun. in seiner Begrüßung hin. Unter diesen Besonderheiten dürfen das Bühnenbild, die von Monika Walenta verantwortete Maske und Licht und Ton in den Händen von Stefan Leutgäb, Andreas Aichele und Mathias Reiter gelten. Fest zum Programm gehört die musikalische Begleitung, am Samstag spielten die d´Lechtaler Musikanten. Heidi Storzer und Nini Kolb unterstützen als Souffleusen. Frühzeitig sollten Gäste ihre Plätze einnehmen und das Programmheft sorgfältig lesen.
Darum lohnt sich das Lesen des Programmhefts in Thierhaupten
Mitgeliefert wird nicht nur die Auflistung der Rollen und deren Darsteller, sondern auch eine Auffrischung des Wissens um die griechische Mythologie. Die Götter haben ganz eigene, teils deutlich zutage tretende unterschiedliche Charaktere. Dass der Olymp in bayrisches weiß-blau eingefärbt ist, verleiht eine zusätzliche Note.
Das gewohnte tägliche Programm gerät schockartig aus den Fugen, als Hera (Anja Dietsche), die Gattin des Zeus (Helmut Herzog), dem Göttervater mitteilt, dass der Olymp bröckele und sich auflöse. Eine Lösung muss schnellstens her. Diese gibt es aber erst nach reichlich Verwicklungen, zu denen nicht nur Liebesgott Eros (Alex Strobl) und Aphrodite (Carolina Weixler), sondern auch Götterbote Hermes (Stefan Schreier), Elektra (Andrea Mertl), Medea (Susanne Stetter und Margit Ludl) sowie der Mamabua Ödipus (Christian Treffler), dessen Mutter Iokaste (Andrea Weixler) und nicht zuletzt Alois Hingerl, der ehedem frohlockende Dienstmann 172, (Daniel Schreier) beitragen.
Ihrer Reiche recht sicher sind sich dagegen Hades und Poseidon (Klemens Weixler und Max Weixler als Götter der Unterwelt und des Meeres). Trotzdem wird als Devise ausgegeben: „Make Olymp great again“. Wie schwer der Weg zu einer Lösung ist und dass auch Götter nicht alles wissen und sich beizeiten helfen lassen müssen, lässt sich in den weiteren Aufführungen am 5., 11. und 12. April (jeweils um 20 Uhr) und am 6. April ab 16 Uhr im Tassilosaal erfahren. (Wilhelm Wagner)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden