
Der Dirigent macht in Diedorf den „Moonwalk“

So mitreißend kann Blasmusik sein: Diedorfer Musiker haben ein spannendes Programm zusammengestellt, bei dem auch die Pop-Legende Michael Jackson vorkommt,
Der Musikverein Diedorf bietet höchste Qualität: Das wurde erneut beim Herbstkonzert deutlich. Für den Auftritt beschäftigten sich die Musiker intensiv mit den Werken von drei bekannten, aber sehr unterschiedlichen Komponisten: Beim Konzert gratulierten sie Michael Jackson zum 60., dem schwäbischen Komponisten Kurt Gäble zum 65. und Leonard Bernstein zum 100. Geburtstag mit ihren eigenen Kompositionen, welche für Blasorchester arrangiert wurden.
Es war es zu erleben, mit welch emotionaler und körperlicher Sprache sich Dirigent Georg Miller und seine Musiker ihrem Tun hingaben
Die Namen der Jubilare ließen bereits so manchen Zuhörer aufhorchen und sich schon auf das ein oder andere Stück freuen. Mit einem frischen Konzertmarsch von Martin Schamagl „Priority“ stiegen die Musiker in einen furiosen Abend mit besonderen Klängen ein. Einzigartige Melodien boten die heimatlichen Impressionen „Schwabenland“ des ersten Jubilars des Abends, Kurt Gäbel. Ein fast atemloses „Wow“ war die höchst beeindruckte Reaktion der Zuhörer auf den furiosen Vortrag „Devil’s Tower“ von Thomas Doss, einem gern gespielten Komponisten der Diedorfer. Sie trugen das Stück so spannend vor, dass hier durchaus der Teufel im Spiel hätte sein können.
Mit Leonard Bernsteins Ouvertüre zu „Candide“ und selbstverständlich den mitreißenden Melodien aus dem Musical „West Side Story“ endete der erste Teil, der teils höchst schwungvoll, teils auch emotional gefangen nahm. Über den musikalischen Genuss hinaus war es stets interessant zu erleben, mit welch emotionaler und körperlicher Sprache sich Dirigent Georg Miller und seine Musiker ihrem Tun hingaben. Vor allem Miller steht sichtlich mit so viel Freude auf der Bühne und leitet seine Musiker mit ganzem Herzen. Dabei gelingt es ihm auch, das Publikum in die Musikstücke einzubeziehen und hier eine besondere Nähe zu schaffen.
Höchst emotional die Elisabeth-Serenade, die man am liebsten gleich noch einmal gehört hätte. Rockig wurde es mit der „Sage vom Todten Moos“ komponiert anlässlich des 750-jährigen Bestehens des Orts Todtmoos. Markus Götz hatte zu diesem Jubiläum die Symphonic Rock Overtüre „Dramatic Tales“ geschrieben, die Diedorfer Musiker boten einen dramatischen Hörgenuss.
Gemeinsam will man im nächsten Jahr die 30-jährige Partnerschaft mit einem Konzert in Diedorf feiern
Wahrscheinlich hatten viele schon auf den wohl allen Zuhörern bekanntesten Jubilar des Abends gewartet. Mit „Billie Jean“ interpretierten die Musiker Michael Jacksons perfekten Popsong ebenfalls höchst perfekt. Die Diedorfer Musiker sind eben in allen Musikrichtungen zu Hause. Georg Miller ließ es sich dabei nicht nehmen, den „Moonwalk“ zu zeigen, was zu Beifallsstürmen führte.
Übrigens war auch er ein Jubilar des Abends: Seit 30 Jahren führt er die Diedorfer Musiker und gemeinsam entstand Blasmusik in höchster Qualität. Die Musiker dankten ihm mit einem Ständchen, bei dem auch die begeisterten Zuhörer kräftig mitsangen: „Thank you for the music.“ Begrüßen konnte der Diedorfer Musikverein an diesem Abend auch eine Delegation des Partnerschaftsvereins aus Verona. Das nächste Jubiläum steht schon an: Gemeinsam will man im nächsten Jahr die 30-jährige Partnerschaft mit einem Konzert in Diedorf feiern. Mit dem Freiheitsmarsch und Michael Jacksons emotionalem Song „We are the World“ endete fast zu schnell ein schöner Musikabend.
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