Ein Konzert mit einem ganz besonderen Pianisten findet am Freitag, 7. Februar, ab 19 Uhr in der Immanuelkirche in Diedorf statt. Zu Gast ist dort Aeham Ahmad, bekannt auch als „Pianist in Trümmern“. Der Hintergrund: Aeham Ahmad erlangte internationale Aufmerksamkeit durch seine Konzerte in der vom syrischen Bürgerkrieg zerstörten Stadt Jarmuk, mitten in den Trümmern des Krieges. Fotos von ihm gingen durch die Welt und Videos von den Konzerten machten in den sozialen Medien die Runde.
Aeham Ahmad wuchs als palästinensischer Flüchtling in Syrien nahe Damaskus auf. Seit seinem fünften Lebensjahr lernte er Klavier spielen, zunächst im Konservatorium in Damaskus; von 2006 bis 2011 studierte er an der musikalischen Fakultät der Baath-Universität in Homs. Die Einwohnerzahl der Stadt Jarmuk dezimierte sich in den Bürgerkriegsjahren durch Kriegshandlungen, Belagerung und Hunger von 150.000 auf 16.000 Menschen im Jahr 2015. Während dieser Zeit transportierte er sein Klavier auf einem Anhänger oder Pick-Up und trat auf Straßen und öffentlichen Plätzen auf.
2015 erhielt Aeham Ahmad den internationalen Beethovenpreis
Nachdem Jarmuk im April 2015 von den Kämpfern des „Islamischen Staates“ eingenommen worden war, zerstörten diese bei einer Kontrolle sein Klavier. In dieser Situation entschied er sich, seine Heimat zu verlassen. Am 2. August desselben Jahres floh er und kam über Izmir, Lesbos und die Balkanroute im September 2015 nach Deutschland. 2015 erhielt Aeham Ahmad in Bonn den erstmals verliehenen Internationalen Beethovenpreis. Erste Auftritte in Deutschland folgten, unter anderem zusammen mit den Bochumer Symphonikern. Seit dem Jahr 2016 hat er viele Konzerte in Europa und Japan gespielt.

Das Konzert in Diedorf wird von der evangelischen Kirchengemeinde Diedorf-Fischach gemeinsam mit dem Diedorfer Zentrum für Begegnung (DieZ) organisiert. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten. (AZ)
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