Bleibt ein Nazi-Bürgermeister Gersthofer Ehrenbürger?
Plus Mehrere Straßen, die Namen von bekennenden Nationalsozialisten tragen, gibt es in Gersthofen. Ein Historiker will sie umbenennen. Das könnte einen Ehrenbürger seinen Titel kosten.
Sie hatten sich mit den Nazis arrangiert oder waren sogar glühende Sympathisanten: Menschen wie Wernher von Braun, Ludwig Hermann oder Georg Wendler finden sich auf Gersthofer Straßennamen. Letzterer wurde sogar zum Ehrenbürger ernannt. Der Historiker Bernhard Lehmann kämpft nun für eine Umbenennung der Straßen. Und Georg Wendler soll der Ehrentitel aberkannt werden. Doch Stadtratsfraktionen können sich für den Vorstoß nicht begeistern.
Schon im Jahr 2013 hat Lehmann sich für eine Umbenennung der Wernher-von-Braun-Straße eingesetzt - ohne Erfolg. Gemeinsam mit dem Verein "Gersthofen ist bunt", dem Initiativkreis Stolpersteine für Augsburg und Umgebung und weiteren Organisationen beantragt er erneut, dass der Stadtrat Straßennamen überprüft. Diesmal nennt er neben der Wernher-von-Braun-Straße auch die Georg-Wendler-Straße, die Langemarckstraße, die Ludwig-Hermann-Straße und die Peter-Dörfler-Straße.
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Nun, ich erlaube mir über die Person von Herrn Wendler kein abschließendes Urteil. Wir wollten uns gerne näher über ihn erkundigen, als wir hier her gezogen sind, aber Google hat nicht viel zu ihm. Als Bewohner der Bgm. - Wendler-Str. ist es allerdings nicht sehr angenehm, seine Adresse anzugeben. Häufig kommt bei Ortskundigen dann der Kommentar : Ach, eine Nazi- Strasse, oder: Ihr wohnt beim Nazibürgermeister!
Das hat einen schlechten Beigeschmack. Wenn nun das ganze Areal um uns herum wirklich wie geplant umgebaut wird, könnte man eine Änderung des Namens doch vielleicht gleich mitbedenken!?
Ich bin absolut gegen die Umbenennung der Wernher-von-Braun Straße. Es sei denn eine bedeutendere wird nach ihm benannt. Er musste damals mit den Wölfen heulen, hat sich aber nur so viel wie nötig vereinnahmen lassen. Den SS Rang des Oberstgruppenführers hätte er von Himmler verliehen bekommen, hat diesen aber abgelehnt. Als richtiger Nazi hätte er diesen dankend angenommen. Entsprach dieser doch dem Rang des Generalfeldmarschall.
Er hat die Menschheit weitergebracht und auf den Mond gebracht was ohne seine Grundlagenforschung nicht geschehen wäre. Die Amis wissen das und verehren ihn. Im Smithsonian steht sogar seine V2 als Ausstellungsstück bei der Raumfahrt, war sie doch der erste von Menschenhand gebaute Flugkörper der den Weltraum erreicht hat.
Sie sind unzureichen informiert. Hier ein Link, der Sie auf den vollständigen Stand der Erkenntnisse über WvB bringen kann.
https://www.deutschlandfunk.de/die-karriere-des-wernher-von-braun-von-den-nazis-zur-nasa-100.html
Vorgeworfen werden muss WvB die Zustände in den Werken, in denen seine Raketen gebaut wurden, über die er sehr wohl Bescheid wusste und die er duldete, wenn nicht beförderte:
"Die Häftlinge starben an Tuberkulose, Lungenentzündung und völliger Auszehrung. Sie wurden von den Wachmannschaften erschlagen, gehenkt und erschossen. Die V2 ist vermutlich die einzige Waffe der Welt, bei deren Herstellung mehr Menschen zu Tode gekommen sind als durch deren Einsatz. Beim Beschuss von London, Antwerpen und anderen Zielen soll es knapp 10.000 Opfer gegeben haben. Dass die Raketenwaffen von Häftlingen hergestellt werden, ist Wernher von Braun wohl bekannt. In einem Brief von 1944 berichtet er vom Besuch im KZ Buchenwald:
„Ich bin auf ihren Vorschlag sofort eingegangen, habe mir gemeinsam mit Doktor Simon in Buchenwald einige geeignete Häftlinge ausgesucht und ihre Versetzung ins Mittelwerk erwirkt.
Mit herzlichem Gruß und Heil Hitler, Ihr ergebener Wernher von Braun“"
"Niemand, der nicht selbst dabei war, kann sagen, wie er sich in Peenemünde, im Mittelwerk oder später in den USA verhalten hätte. Da steht Nachgeborenen kein Urteil zu. Doch die bis heute gern gepflegte Hochglanzlegende des unbekümmerten Weltraumfans, der nur aufgrund widriger Zeitläufte ins NS-Regime verstrickt wurde, ist längst widerlegt. Leider hat sich Wernher von Braun nie öffentlich zu seiner inneren Haltung im Dritten Reich und seinem Mitwirken am Zwangsarbeitersystem geäußert."