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Gersthofen: Gersthofer Kol-La-Faschingsprogramm zeigt „Wo der Spaß ein Loch hat“

Gersthofen

Gersthofer Kol-La-Faschingsprogramm zeigt „Wo der Spaß ein Loch hat“

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    Bei der Kol-La Sitzung in der Stadthalle entführte das Kol-La-Ballett das Publikum in einen lyrischen Traum.
    Bei der Kol-La Sitzung in der Stadthalle entführte das Kol-La-Ballett das Publikum in einen lyrischen Traum. Foto: Marcus Merk

    Gersthofen 2024 - wo der Spaß ein Loch hat“: Der von Anette Richert entworfene kreisrunde Kol-La-Faschingsorden mit großem Loch in der Mitte gibt in diesem Jahr das Thema vor, um welches viele der Beiträge kreisen: das seit 15 Jahren klaffende Loch in der Mitte der Stadt und das Bürgerbegehren gegen die geplante Sperrung der Bahnhofstraße. Doch die Aktiven auf der Bühne nehmen in diesem Jahr auch andere Themen aufs Korn. 

    Zum zweiten Mal waren die beiden neuen Spielleiter Julian Poppe und Christian Schmerder für die Zusammenstellung des Programms verantwortlich. Im vergangenen Jahr gelang es ihnen, die Faschingssitzungen nach zweijähriger Pause wegen Corona sehr erfolgreich wiederzubeleben. Im aktuellen Programm setzen sie nun bereits eigene Akzente. Der Weg führt offensichtlich weg von der Faschingssitzung hin zu mehr Revue- und Showelementen

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    84 Bilder
    Am Wochenende fanden die ersten Faschingssitzungen edr Gersthofer Kol-La statt. Unser Fotograf Marcus Merk hat eine Menge Bilder mitgebracht.

    So gibt’s heuer nur eine Schunkelrunde: Unter dem Motto „Weihnachtsfeier“ brachten Christian Schmerder und Max Ammer gemeinsam mit der „Feuerwehrkapelle“ nach der Pause das Publikum wieder in Feierlaune mit berühmten Hits. Und dem Faschingsschlager „Der Mike hat es satt, dass Gersthofen kein Zentrum hat“. Damit spielten sie auf dem Kampf von Bürgermeister Michael Wörle für ein „grünes Herz“ an. 

    Gersthofer Spielmannszug tritt in Pilotenuniform auf

    Schmissig ging’s bereits zum Auftakt der Kol-La-Premiere los mit dem TSV-Spielmannszug. Als Piloten gekleidet führten sie das Publikum auf einen Flug, nachdem Stewardessen und ein Steward beim „Last Call“ der Kol-La-Airlines die Sicherheitsregelungen in der Stadthalle erläutert hatten. Als Pilot trat zunächst auch das Kol-La-Männchen Elias Strempfl auf.

    Er verwies auf Gersthofen und den fehlenden Festplatz: „Trotz Loch ist’s eine Stadt, die keinen Platz für Kirchweih hat.“ Singend und mit Tänzerinnen als Begleitung als präsentierte sich in diesem Jahr Sitzungspräsident Holger Franz, der routiniert durch den fünfeinhalbstündigen Abend führte und die schönste Zeit im ganzen Jahr ausrief.

    „Sport meets Music“ ist in diesem Jahr das Motto beim Showprogramm der Faschingsgesellschaft Lechana. Ausschnitte daraus präsentierte die Garde mit Prinzenpaar Celine I. und Matthias I. sowie die Fünkchen und Elfer. Als „Gruß von der Kinder-Kol-La“ schilderte Franziska Weckerle Erfahrungen mit künstlicher Intelligenz: „Heutzutage weiß doch jedes Kind, das Alexa manchmal spinnt.“ 

    Nach vielen Jahren Pause traten heuer die TSV-Turner wieder auf die Bühne und begeisterten unter dem Motto „Die kleinen Strolche“ mit skurrilen und beeindruckenden Darbietungen am Barren und Mini-Trampolin. „Pressesprecher“ und Publikumsliebling Manfred Lamprecht setzte daraufhin zu einem politischen und gesellschaftlichen Rundumschlag an. 

    So könnten die Klimakleber von den Bauern lernen: „Denn einen Zehn-Tonnen-Trecker kriegt man mit Spülmittel nicht von der Straße weg.“ Seitenhiebe auf die Lokalpolitik ließ er nicht aus: So sei Stadtratsveteran Karl-Heinz Wagner schon auf der Arche Noah Maat gewesen. „Doch er fängt noch mal von vorne an und geht zur Jungen Union.“ Übrigens werde es mit den Plänen für das Grüne Herz Gersthofens nichts: Er habe auch einen Brief an die UNESCO geschrieben. „Das Loch wurde als Weltkulturerbe anerkannt.“

    Alle Zeiten, alle Orte: Diese Faschingsumzüge finden in der Region statt

    In großer Besetzung marschierten die Gersthofer Blasharmoniker auf und präsentierten klangvoll rockig und begeisternd Hits der Gruppe Queen. Aus dem Damen-Duo „Auguste und Gerfriedchen“ wurde heuer das gemischte Doppel „Gerfriedchen und Augustus“: Lisa Hallmen und Christian Bauer warfen sich mit Texten von Petra Wölfling die Pointen um die Ohren. So herrsche beim Gersthofer Weihnachtsmarkt Wintermärchen „ein Feeling wir auf Malle in der Schinkenstraße“. Und die Kirchweih als „begehbare Wüstelbude“ habe beste Voraussetzungen für eine Aufnahme ins Miniatur-Wunderland.

    Atemberaubende Akrobatik zeigte die Gruppe Cristallica. Zu Musik aus dem Musical „Grease“ baute Trainerin Gabi Niggl dieses Jahr aber auch mehr tänzerische Elemente ein. Christina Neis und Christine Ohnesorg, unterstützt von „Butler“ Oliver Reiser mit Boris-Johnson-Frisur amüsierten als „King Charles & Camilla“ mit einem hinreißenden Kauderwelsch aus englischen und deutschen Sätzen. 

    So sei die Stadt Gersthofen auf der Suche nach einem „big Festplatz for a big Fest-Tent“. Schlag auf Schlag ging’s bei den Theaterleuten Franziska Harle, Ilona Kramer, Herbert Lenz, Max Reiser, Max Reß und Regina Winter und ihrer Sketchparade zu.

    Warum die Gersthofer Stadtretter diesmal Geld brauchen

    Als grimmige „Wikinger“ mit Kampfbemalung präsentierten sich die Tänzerinnen des TSV Firnhaberau in diesem Jahr. Kol-La-Spielleiter Julian Poppe stieß als martialischer Krieger ins Horn. 

    Um für die „arme“ Stadt Gersthofen an Geld zu kommen, inszenierten die „Stadtretter“ diesmal einen Banküberfall und nahmen wieder Stadträte aufs Korn. Das Geld werde benötigt für den vierspurigen Ausbau der Thyssenstraße, damit nach der Sperrung der Bahnhofstraße der Verkehrskollaps noch näher zum Bürger komme. Doch an einer Bankangestellten bissen sie sich die Zähne aus. Wie sie dann doch noch zu Geld kamen, wird nicht verraten.

    Die „Max Zuckerpuppen“ rund um Max Ammer, Sänger der Musikschule sowie die Musiker der Blastonschrammelklopfer spannten gemeinsam musikalisch den Bogen von der Skifahrt bis zur Apres-Ski-Party.

    „KI“ beschäftigte in diesem Jahr Engel (Reinhold Dempf) und Teufel (Oliver Reiser). Hilfe holten sie sich bei einem Teufelchen in Ausbildung (Melanie Niggl). 

    Keck verwies sie auf die bereitgelegte „Apotheken-Rundschau“: „Dort steht Euer Text drin.“ Denn die beiden Publikumslieblinge sind für ihre Textunsicherheit bekannt. Der Teufel machte sich über den während des Landtagswahlkampfs allgegenwärtigen Fabian Mehring lustig: „Zum Glück war auf dem Klo der Augsburger Festwirt Bob Meitinger gesessen, sonst wäre Mehring auch aus dem Klo gekommen.“

    Zum Abschluss brachte das Kol-La-Ballett einen poetischen „Traum“ auf die Bühne, bevor sich alle Beteiligten auf der Bühne versammelten.

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