Ruheplätze, Blumenwiesen: So will Gersthofen den Friedhof aufwerten
Plus Immer mehr Grabstellen im Gersthofer Friedhof werden aufgelassen. Die frei werdenden Flächen sollen nun genutzt werden, das Areal aufzuwerten.
In die Jahre gekommen ist der Gersthofer Friedhof. Außerdem werden immer mehr Grabstellen aufgegeben, sodass mehr und mehr Freiflächen entstehen. Nun soll das Gelände modernisiert und ansprechender hin zu einer Art Parklandschaft gestaltet werden. Darin war sich der Werkausschuss einig.
Die Arbeiten am Friedhof dauern schon länger an, wie Stefan Schlicker von den Stadtwerken erläuterte. So wurden die Wege saniert, sodass auch Menschen mit Gehhilfen oder Rollstühlen problemlos zu den Gräbern kommen können. Diese Arbeiten sind abgeschlossen. Weiter wurde die Wasserleitung so vorbereitet, dass künftig zusätzliche Wasserstellen zur Verfügung stehen können. Bereits beauftragt sind eine Mauersanierung und ein Durchbruch durch die Mauer, die den alten vom neuen Friedhofsteil trennt. So soll ein Durchgang geschaffen werden.
Gersthofen stellt elf neue Bänke auf
In der jetzt anstehenden Entwicklungsphase des Friedhofs sollen ein Urnengräberfeld, zwei kontemplative Plätze sowie zwei Brunnen und eine Wasserstele und insgesamt elf Bänke hinzukommen. Diese Phase soll noch in diesem Jahr starten. Erste Pflanzungen kommen dann in Phase zwei. So soll eine zentrale Baumallee in Nord-Süd-Richtung langfristig die vorhandene Lindenallee ersetzen. Für einen in Ost-West-Richtung verlaufenden Schenkel dieser Baumreihe sind dann kleinere, klimaresistente Bäume vorgesehen. Wo beide Allee-Äste aufeinandertreffen, entsteht in einem späteren Bauabschnitt ein dritter kontemplativer Platz als zentraler Knotenpunkt. In dessen Nähe sehen die Landschaftsplaner eine klassische Zierbepflanzung vor.
Ausgeweitet werden künftig auch die Grünflächen. Sie werden mit klassischen Staudenpflanzen bestückt. Die kontemplativen Plätze erhalten einen Bodenbelag aus Naturstein, der durch eine dezente Kreuzform gegliedert ist. Als Sichtschutz dienen zum einen luftig gestaltete Metallplatten, zum anderen sollen auch rankende Pflanzen für Schatten sorgen. Um bei späteren Erweiterungen keine Probleme haben, wieder passende Modelle zu finden, werden einfache Sitzbänke mit Holzauflagen aus dem Katalog zum Einsatz kommen.
Gersthofer Friedhof bekommt mehr Flächen für Urnengräber
Auch dem Trend zu Urnenbestattungen möchte die Stadt nachkommen. "Ab zwei bis drei aufgelassenen Gräbern können Urnengräber unter Bodenplatten angelegt werden", so Schlicker weiter. Die Flächen werden jeweils zentral mit einem auffälligen Baum bestückt. Insgesamt wird der Friedhof nach Fertigstellung der Arbeiten wesentlich mehr ansprechende Grünflächen haben, so die Planer. In weiterer Zukunft bietet sich im Norden des Geländes eine Entwicklungsmöglichkeit für Gräber verschiedener Religionen, zum Beispiel um sie Richtung Mekka auszurichten. Die Urnenplatten sollen den bereits bestehenden Urnenfeldern entsprechen. "Später wollen wir den Menschen die Auswahl freilassen." Für die jetzt anstehende erste Bauphase gehen die Planer von Kosten in Höhe von 170.000 Euro ohne Planungskosten aus.
"Die Begrünung tut dem Friedhof gut", lobte Reinhold Dempf (FW) die Pläne. "Wir sollten aber eine Erinnerungstafel an unsere Ehrenbürger nicht vergessen." Peter Schönfelder (SPD/Grüne) regte an, die kontemplativen Plätze mit Namen, beispielsweise von Heiligen, zu versehen. Bisher wird für die Wasserbrunnen und -Stelen Leitungswasser verwendet. Stadtwerke-Geschäftsführer Bernhard Schinzel wird prüfen, ob es sinnvoll ist, nachträglich noch eine Zisterne zu bauen, damit vor allem Regenwasser zum Gießen verwendet werden kann. Einmütig billigte der Werkausschuss die Planungen.