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Gersthofen: Zeitzeugin aus Gersthofen: "Als die Amerikaner kamen, war ich vier Jahre alt"

Gersthofen

Zeitzeugin aus Gersthofen: "Als die Amerikaner kamen, war ich vier Jahre alt"

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    Heute ist Frieda Zacher aus Gersthofen 83 Jahre alt. Sie erinnert sich noch gut an die Zeit, als US-Soldaten auf den Hof ihrer Familie kamen.
    Heute ist Frieda Zacher aus Gersthofen 83 Jahre alt. Sie erinnert sich noch gut an die Zeit, als US-Soldaten auf den Hof ihrer Familie kamen. Foto: Philipp Kinne

    Wenn Frieda Zacher an die Zeit zurückdenkt, in der amerikanische Soldaten auf den Hof ihrer Familie kamen, dann denkt sie besonders an einen Moment: „Eine Erinnerung ist mir geblieben. Der Moment, als mich ein dunkelhäutiger Soldat auf den Arm nahm.“ Damals war Zacher vier Jahre alt und lebte mit ihrer Familie im kleinen Ort Oberwaldbach (Landkreis Günzburg). Heute blickt die 83-Jährige als eine der letzten Zeuginnen dieser Zeit zurück.

    Soldaten steckten ihr als Kind Schockolade zu

    In Erinnerung bleibt ihr zum Beispiel, dass sie als Kind Schokolade von den US-Soldaten zugesteckt bekam. „Viele bunte Smarties!“, schreibt Zacher in einem Brief an unsere Redaktion. „Das war eine wertvolle Bereicherung zur damaligen Zeit. Ich liebe Smarties auch heute noch“, berichtet die 83-Jährige. Doch es bleiben nicht nur schöne Erinnerungen an die damalige Zeit.

    Zacher, die heute in Gersthofen lebt, erinnert sich etwa an den Tag der Befreiung: „Zuerst belagerten die Amis unsere Küche, um alles Essbare zu ergattern“, schreibt sie in einem Brief an unsere Redaktion. „Wir hatten eine Landwirtschaft und mein Vater war der Hufschmied im Ort“, erinnert sich Zacher. Abends sollte die Familie an diesem Tag das eigene Haus verlassen, weil die Soldaten einige Tage dort übernachten wollten. „Aber mein Vater verhandelte mit ihnen, weil er ja abends und in der Früh die Tiere versorgen musste“, erinnert sich Zacher.

    Einer ihrer Brüder starb als Soldat im Zweiten Weltkrieg

    Ihr Vater sei schon im Ersten Weltkrieg im Einsatz gewesen und durch eine Handgranate verwundet worden. Die drei Brüder mussten als Soldaten in den Zweiten Weltkrieg einziehen, berichtet Zacher: „Einer meiner Brüder kam nicht mehr zurück.“ Zunächst galt er als vermisst, später erreichte die damals Vierjährige die traurige Nachricht vom Tod ihres Bruders. Ein anderer kehrte erst 1948, also drei Jahre nach Kriegsende, zurück.

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