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Hybridsystem in Gersthofen: Wasserkraft und Batteriespeicher stabilisieren Netz

Gersthofen

Schwere Lieferung für das Wasserkraftwerk in Gersthofen

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    Anlieferung eines Transformators auf das Gelände des Wasserkraftwerks in Gersthofen. Im Hintergrund befinden sich die bereits aufgebauten Module des Batteriespeichers, der auf eine Speicherkapazität von rund 12 Megawattstunden ausgelegt ist. 
    Anlieferung eines Transformators auf das Gelände des Wasserkraftwerks in Gersthofen. Im Hintergrund befinden sich die bereits aufgebauten Module des Batteriespeichers, der auf eine Speicherkapazität von rund 12 Megawattstunden ausgelegt ist.  Foto: Ingo Butters (LEW)

    Die Lechwerke (LEW) haben zwei Transformatoren auf das Gelände des Wasserkraftwerks in Gersthofen anliefern lassen. Diese bilden das Herzstück für ein Hybridsystem aus Wasserkraft und Batteriespeicher, das Frequenzschwankungen im Stromnetz kurzfristig ausgleichen kann, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. So könne das System bei Bedarf innerhalb von wenigen Sekunden zusätzlichen Strom in das Netz einspeisen. Ebenso schnell reagiere das Hybridsystem bei Stromüberschuss – beispielsweise, wenn energieintensive Industrieprozesse unvermittelt abgeschaltet werden müssen oder bei unerwartet starker Sonneneinstrahlung auf die PV-Anlagen in der Region.

    Die Stromerzeugung kann kurzfristig erhöht oder gedrosselt werden

    In diesem Fall kann das System laut LEW Strom aus dem Netz aufnehmen und in der Batterie speichern. Reicht die Batterie allein nicht aus, um die Netzfrequenz zu stabilisieren, kann die Steuerung des Hybridsystems zusätzlich die Stromerzeugung der Wasserkraftturbinen je nach Bedarf kurzzeitig drosseln oder erhöhen. Diese sogenannte Primärregelleistung kann das Hybridsystem künftig bereitstellen und so einen Beitrag dazu leisten, Frequenzschwankungen im europäischen Stromverbundnetz auszugleichen. Das System übernimmt im Stromnetz damit die Funktion eines Ersthelfers, bis andere Energieerzeuger ihre Einspeiseleistung an den aktuellen Strombedarf der Verbraucher anpassen können, so die LEW.

    Mit dem selbst entwickelte Hybridsystem würden die Lechwerke eine Vorreiterrolle bei der Bereitstellung von Primärregelleistung in Verbindung mit regenerativem Strom aus Wasserkraft einnehmen und einen Beitrag zur Versorgungssicherheit in der Region und zum Gelingen der Energiewende leisten. Aktuell stehen noch Tests an – Im Laufe des April soll das System ans Netz gehen.

    Die Lechwerke sind als regionales Energieunternehmen im Südwesten Bayerns tätig. Unter der Marke LEW werden Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden sowie Kommunen mit Strom versorgt. Das Lechwerke-Tochterunternehmen LEW Verteilnetz (LVN) betreibt das Stromverteilnetz in der Region. Mit 36 betriebsgeführten Wasserkraftwerken ist LEW einer der führenden Erzeuger von Energie aus Wasserkraft in Bayern. In eigenen Anlagen auf Freiflächen und Gebäuden erzeugt LEW auch Strom aus Photovoltaik. (AZ)

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