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Juniorwahl im Wahlkreis Augsburg Land: Jugendliche wählen Links

Landkreis Augsburg

Juniorwahl 2025: Linke und CDU vorn, Grüne und FDP verlieren

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    Bei der Juniorwahl durften Schülerinnen und Schüler wählen. Am Wahlsonntag um 18 Uhr wurden die Ergebnisse veröffentlicht.
    Bei der Juniorwahl durften Schülerinnen und Schüler wählen. Am Wahlsonntag um 18 Uhr wurden die Ergebnisse veröffentlicht. Foto: Severin Stumpf (Archiv)

    Die politischen Präferenzen der Jugend unterscheiden sich stark von den Ergebnissen der Bundestagswahl. Das zeigen die Ergebnisse der Juniorwahl, die am Wahlsonntag parallel zu den ersten Hochrechnungen veröffentlicht wurden. Deutschlandweit führt bei der Juniorwahl die Linke mit 25,3 Prozent, gefolgt von CDU/CSU (16,8 Prozent), SPD (15,5 Prozent), AfD (14,7 Prozent), und den Grünen (9,3 Prozent). FDP (4,7 Prozent) und BSW (4,7 Prozent) schaffen es bei der Juniorwahl ebenfalls nicht über die Fünf-Prozent-Hürde und zählt damit zu den sonstigen Parteien (18,4 Prozent). Bundesweit hatten 1.585 Millionen Schülerinnen und Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe gewählt.

    Wie haben die Schülerinnen und Schüler im Landkreis Augsburg gewählt?

    Auch im Wahlkreis Augsburg Land zeichnet sich die Schere zwischen offiziellem Wahlergebnis und jugendlichen Stimmabgaben ab. Zwar erreichte ebenfalls Hansjörg Durz von der CSU mit 27,7 Prozent den höchsten Erststimmenanteil, beim Zweitstimmenergebnis liegt hingegen die Linke mit 22,9 Prozent vorn, gefolgt von der CSU mit 22 Prozent, gefolgt von SPD (13,8 Prozent) und AfD (13,7 Prozent). Die Grünen, die bei der letzten Wahl noch als Partei der Jugend gehandelt wurden, erreichen 8,5 Prozent. Für die Schülerinnen und Schüler im Wahlkreis Augsburg Land hätte die FDP (5,1 Prozent) die Fünfprozenthürde knapp übersprungen, das BWS erreichte 3,4 Prozent. Insgesamt beteiligten sich 5336 Schülerinnen und Schüler von Schulen in Schwabmünchen, Großaitingen, Königsbrunn, Diedorf, Dinkelscherben, Zusmarshausen, Neusäß, Gersthofen, Merching, Mering, Friedberg, Aichach und Sielenbach an der Wahl.

    Im Vergleich: Ergebnis der Bundestagswahl im im Wahlkreis Augsburg Land

    Der größte Unterschied zum Wahlkreisergebnis liegt bei der Linken. Diese erreichen bei den Wahlberechtigten nur 4,8 Prozent der Stimmen. Das sind fast vier Fünftel weniger. Die CSU (39,7 Prozent) hingegen hat im Landkreis rund 18 Prozentpunkte mehr. Die AfD (19,4 Prozent) schneidet bei den Wahlberechtigten ebenfalls besser ab. Im Gegensatz zur Juniorwahl liegen die Grünen (11 Prozent) vor der SPD (10,7 Prozent). Bei FDP (4 Prozent) und BSW (2,9 Prozent) weichen die Ergebnisse nur leicht ab. Während die Freien Wähler bei den Jugendlichen auf 3,2 Prozentkamen, erreichten sie beiden Stimmberechtigten im Wahlkreis 4,9 Prozent.

    Im Vergleich: Ergebnisse der 18- bis 29-Jährigen bei der Bundestagswahl

    Die wahlberechtigten jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren wählen bundesweit an den politischen Rändern. Die Linke erhält 26 Prozent, gefolgt von der AfD mit 21 Prozent. Die Schülerinnen und Schüler wählten somit weniger „extrem“ als die wahlberechtigte Alterskohorte. Bei den Mitte-Parteien weicht die CSU mit 12 Prozent stark vom Juniorwahlergebnis im Wahlkreis Augsburg ab, während SPD (11 Prozent), Grüne (10 Prozent), FDP (5 Prozent) und BSW (6 Prozent) sich nur wenige Prozentpunkte von dem Wahlergebnis der Schülerinnen und Schüler unterscheiden.

    Im Vergleich: Ergebnisse der letzten Juniorwahl im Wahlkreis Augsburg Land

    Erstaunlich sind die Ergebnisse im Vergleich zur letzten Juniorwahl 2021 im Wahlkreis Augsburg Land. Spitzenreiter waren damals die Grünen mit 20 Prozent und die FDP mit 19,5 Prozent. Die CSU kam damals mit 15,3 Prozent auf Platz drei. Die AfD lag mit 5 Prozent hinter der Linken (5,7 Prozent). Die Grünen und die FDP haben dementsprechend enorm an Bedeutung verloren, während die CSU um etwa ein Viertel zulegt, die AfD sich fast verdreifacht und die Linke sich sogar vervierfacht. Die SPD (15 Prozent) nahm wenig ab. Gleich bleibt der Gewinner der Erststimme, denn auch 2021 gewann die CSU, damals mit 24,1 Prozent.

    Im Vergleich: Ergebnisse der U18-Wahl im Wahlkreis Augsburg Land

    Die Ergebnisse der U18-Wahl und der Juniorwahl im Wahlkreis Augsburg Land ähneln weniger, als man erwarten könnte. Dort führte nämlich die CSU mit 23,7 Prozent. Die AfD nahm den zweiten Platz mit 20,4 Prozent ein, erzielte also knapp sieben Prozentpunkte mehr. Wohingegen die Linke bei der U18-Wahl mit 17,2 Prozent mehr als fünf Prozentpunkte weniger erreichte. Die Ergebnisse bei der SPD (14,5 Prozent) und Grünen (8,1 Prozent) und beim BSW (3 Prozent) unterschieden sich hingegen wenig. Die FDP erreicht bei der U18-Wahl (3 Prozent).

    Juniorwahl

    Was ist die Juniorwahl? Icon Pfeilspitze nach unten

    Die Juniorwahl ist ein schulisches Projekt, das seit 1999 vom Berliner Verein Kumulus e.V. angeboten und von der deutschen Bundesregierung gefördert wird. In diesem Jahr beteiligten sich 7.210 Mittelschulen, Realschulen, Gymnasien, Fach- sowie Berufsoberschulen, wodurch über zwei Millionen Schülerinnen und Schüler erreicht wurden. Nach der Anmeldung zum Projekt erhielten die Schulen Unterrichtsmaterialien, mit denen im Durchschnitt vier bis acht Unterrichtsstunden zu „Wahlen und Demokratie“ sowie eine Stunde zur Wahlpraxis durchgeführt wurden. So sollen die Jugendlichen auf die Wahl vorbereitet und ihre politische Meinungsbildung gefördert werden. In der Woche vor den Bundestagswahlen fand die Wahlsimulation mit den Stimmzetteln des jeweiligen Wahlkreises statt.

    Was ist der Unterschied zwischen Juniorwahl und U18-Wahl? Icon Pfeilspitze nach unten

    Wie bei der U18-Wahl können auch Jugendliche ohne deutsche Staatsbürgerschaft an der Juniorwahl teilnehmen. Da die Teilnahme der Schulen freiwillig ist, sind die Ergebnisse beider Wahlen nicht repräsentativ. Ein wesentlicher Unterschied zu U18-Wahl liegt im Alter: Während bei der U18-Wahl alle unter 18-Jährigen wählen dürfen, ist die Juniorwahl ab der siebten Klasse möglich. Auch Berufs- und Fachoberschulen können teilnehmen, sodass teilweise bereits wahlberechtigte Schülerinnen und Schüler einbezogen werden. Ein weiterer Unterschied besteht im Wahlmodus: Bei der Juniorwahl müssen die Teilnehmenden an ihrer Schule wählen, während bei der U18-Wahl die Wahllokale für alle Interessierten offenstanden. In den Schulen bereitet ein spezieller Unterricht gezielt auf die Wahl vor. Zudem gab es bei der U18-Wahl nur eine Zweitstimme, während die Juniorwahl mit einem an den jeweiligen Wahlkreis angepassten Stimmzettel sowohl eine Erst- als auch eine Zweitstimme umfasst.

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