Was haben Themen wie Rente, Kinderbetreuung, der bauliche Zustand einiger Schulen und die Pflege in Deutschland gemeinsam? Die Systeme sind, jedes auf seine Weise, in großen Schwierigkeiten - doch wirklich eine Ahnung bekommen Familien davon erst, wenn sie gerade selbst betroffen sind. Dass Konzepte wie „stambulante“ Heime in Zukunft einen echten Platz in der Regelversorgung von Pflegebedürftigen haben werden, ist dabei ein großer Schritt in die Zukunft einer angemessenen und gleichzeitig bezahlbaren Pflege.
Denn Tatsache ist: Wer mit Pflegegrad drei (von fünf) in ein Pflegeheim umzieht, der leidet zweifelsohne unter starken Einschränkungen. Doch die können ganz unterschiedlich sein und von Beeinträchtigung des Denkvermögens, etwa durch eine Demenz, bis zu körperlichen Einschränkungen reichen. In beiden Fällen jedoch kann es sinnvoll sein, die alten Menschen noch das machen zu lassen, wozu sie auch fähig sind. Wer nicht mehr selbstständig laufen kann, kann deshalb trotzdem das Gemüse fürs Mittagessen schnippeln, gleiches gilt mit einer genauen Anweisung bei einer Einschränkung der Denkfähigkeit.
Wertschätzung tut auch alten Menschen gut
Der Nutzen ist ein doppelter: Die alten Menschen fühlen sich wertgeschätzt, Aufgaben und sinnvolle Beschäftigungen geben auch ihnen noch Befriedigung im Leben. Und die Pflege wird im Eigenanteil günstiger, denn für die Zubereitung der Mahlzeiten wird, zumindest theoretisch, weniger Personal benötigt. Dass neue Konzepte ausprobiert werden, ist deshalb nur zum Teil dem zeitgemäßen Umgang mit Pflegebedürftigen geschuldet. Es ist eine pure wirtschaftliche Notwendigkeit.
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