Missbrauchsskandal: Pfarrer aus dem Landkreis sind „traurig und wütend“
Plus Im Missbrauchsskandal gerät auch der frühere Papst ins Visier. Geistliche erwarten mehr Kirchenaustritte. Auch im Landkreis Augsburg gibt es viele Opfer, die auf Entschädigung hoffen.
Das Vertrauen in die Institution Kirche hat er längst verloren. Zu viel Leid, zu viel Gewalt, zu lange wurde geschwiegen. Der 69-Jährige aus dem westlichen Landkreis ist eines von vielen Missbrauchsopfern, die im Kinderheim in Reitenbuch aufwuchsen. Er möchte anonym bleiben. Doch zu dem, was ihm angetan wurde, will er nicht mehr schweigen. Zwischen 1950 und 2004 kam es im Josefsheim in Reitenbuch und im Marienheim Baschenegg im Landkreis immer wieder zu Übergriffen. Kinder wurden körperlich und sexuell missbraucht. Auch der 69-Jährige. Das geht aus Unterlagen hervor, die unserer Redaktion vorliegen.
Sein Fall wurde von einer unabhängigen Missbrauchskommission inzwischen aufgearbeitet. Es sind schreckliche Szenen seiner Kindheit, die den 69-Jährigen bis heute nicht loslassen. Etliche Male wurde er von einem Priester sexuell missbraucht. Immer wieder gab es Gewalt durch Klosterschwestern, die damals die beiden Heime leiteten. Der 69-Jährige berichtet auch von Erniedrigung und psychischer Gewalt. Die Verantwortlichen leben nicht mehr, doch das Leid begleitet den Mann bis heute. Ein Arzt diagnostizierte ihm Schlafstörungen und Depression. Jahrelang wurden diese Vorfälle in den Mantel des Schweigens gehüllt. In den vergangenen Jahren kamen sie – neben vielen anderen – ans Licht. Nun geriet sogar der frühere Papst Benedikt XVI. ins Visier: Ein Gutachten lastet ihm Fehlverhalten im Umgang mit vier Fällen von sexuellem Missbrauch während seiner Zeit als Erzbischof an.
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