
Strahlung bei Wildschweinen ist im Augsburger Land so niedrig wie nie

Plus Ein ehemaliger Strahlenschutzbeauftragter warnt vor Tausenden verstrahlten Wildschweinen. "Hanebüchen" nennt das der Forstbetrieb Zusmarshausen und zeigt Beweise.

Der furchtbare Atomunfall von Tschernobyl jährt sich im nächsten Monat zum 37. Mal. Doch immer noch wirkt sich der radioaktive Fallout vor allem im westlichen Teil des Augsburger Landes aus. Sichtbar wird dies bei jedem erlegten Wildschwein, das beispielsweise in eine der drei Messstellen der Staatsforsten in Zusmarshausen, Biburg oder Bergheim auf Strahlung untersucht wird. 122 Tiere im Bereich des Zusmarshauser Betriebs waren im vergangenen Jagdjahr 2021/2022 so stark mit Radiocäsium belastet, dass sie der Tierkörperbeseitigung zugeführt werden mussten. Ein ehemaliger Strahlenschutzbeauftragter für Radioaktivität schlägt nun Alarm. Er warnt davor, dass auch in Schwaben Tausende Wildschweine ohne Messung in den Handel gelangen. Forstbetriebsleiter Hubert Droste ist selbst Jäger und bezeichnet diese Aussage als "hanebüchen".
Schließlich sollen angeblich laut dem ehemaligen Strahlenschutzbeauftragen – bezogen auf die drei Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern und Schwaben – extrem viele Wildschweine ohne vorherige Messung verzehrt werden. Er spricht von rund 11.000 Wildschweinen. "Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie diese Zahl hergeleitet wurde. Ich halte es für unverantwortlich, solche Behauptungen in den Raum zu stellen und die Verbraucher zu verunsichern", sagt Droste. Fakt sei, dass dort, wo es keine Strahlenbelastung gebe, auch nicht beprobt werden müsse. Das gelte für große Teile Bayerns wie den Spessart, die Rhön und den Jura, wo 1986 kein Fallout niedergegangen ist oder das radioaktive Cäsium zwischenzeitlich ausgewaschen wurde. "Das trifft für unsere Region leider nicht zu." Aus diesem Grund wird beim Forstbetrieb jedes Stück Wildschwein beprobt, bevor es in den Handel gelangt. "Nur so können wir sicherstellen, dass wir den von der EU vorgegebene Grenzwert von 600 Becquerel pro Kilogramm einhalten."
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
"Eine Untersuchung des Schwarzwilds sei stets im Interesse eines jeden Jägers," - mag sein, aber richtig ist auch: Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung zur Untersuchung der Strahlenlast von Wild.