So funktionierte das Betrugssystem im Logistikbereich der Lech-Stahlwerke
Plus Der Berater einer Transportfirma der Lech-Stahlwerke in Herbertshofen wird wegen Beihilfe zur Bestechung verurteilt. Das System basierte auf Druck und Drohungen.
Die Anklageschrift war so umfangreich, dass Staatsanwältin Nazanin Mozaffari nicht nur knapp 40 Minuten für die Verlesung benötigte. Am Ende verloren sie und der Vorsitzende Richter Dominik Wagner sogar kurz den Überblick. Insgesamt 56 Fälle der Beihilfe zur Bestechung wurden dem heute 78-Jährigen zur Last gelegt, der als Berater für ein Transportunternehmen der Lech-Stahlwerke tätig war. "Müssten es nicht eigentlich sechs Fälle mehr sein?", fragte Wagner und Mozaffari musste gestehen, dass die ganze Sache so kompliziert sei, dass sie eine schnelle Antwort "nicht einfach so aus dem Ärmel schütteln kann". Am Ende war es jedoch nicht entscheidend, ob es sich um ein paar Fälle mehr oder weniger handelte. Der Angeklagte war vollumfänglich geständig und gab Einblick in ein Betrugsnetz der Logistikbranche, das ohne Weiteres auch als Vorlage für einen Kinofilm dienen könnte.
Eigentlich wollte der pensionierte Bahnbeamte vor 18 Jahren seinen Ruhestand genießen. "Dann wurde ich aber gebeten, für alle Unternehmensbereiche, in denen die Aicher-Gruppe tätig ist, als Berater für die Logistik zu arbeiten", erzählte der Angeklagte und beteuerte, "alles zu sagen, was zur Wahrheit beiträgt". Schlüsselfigur des ganzen Systems mit Luftbuchungen, Bargeldtransfers nach Lichtenstein oder in die Schweiz war demnach der mittlerweile verstorbene Geschäftsführer einer Transportfirma. Dieser hatte ein Geflecht an Tochter- und Subunternehmen aufgezogen, das die Logistik für die Produkte der Lech-Stahlwerke auf Schiene und Straße abwickelte. Dabei wurden immer wieder Provisionszahlungen für Leistungen berechnet, die nie erbracht wurden.
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