Daniel und Daniela Zell aus Kühlenthal haben eine zehnjährige Tochter mit Down-Syndrom. Sie gehörten zu den vielen Besucherinnen und Besuchern der ersten Meitinger Orientierungsmesse. Dabei standen die Fördermöglichkeiten für Kinder mit Handicap im Vordergrund. Zells hofften auf den Austausch mit anderen betroffenen Eltern, aber auch auf Informationen über Schule, Ausbildung und Freizeitmöglichkeiten für ihre Tochter. Genau dafür war die Orientierungsmesse, die am Wochenende in den Dominikus-Ringeisen-Werkstätten in Meitingen stattfand, gedacht.

Hinter der Veranstaltung stand die FamilienAusZeit (FAM), die Heike Rabas im vergangenen Jahr gegründet hatte. Als Mutter eines Vierjährigen mit Handicap, wollte sie einen Verein gründen, der zentrale Anlaufstelle für Familien mit beeinträchtigten Kindern oder Angehörigen gibt. „Die Messe soll einen Überblick über die verschiedenen Förder- und Betreuungsmittelzeiten von der Tageseinrichtung bis zum Berufseinstieg geben“, sagt Rabas.
Denn über diese Angebote wüssten viele betroffene Eltern nicht Bescheid, ergänzte FAM-Vorstandsmitglid Sylvia Ehle. „Gerade auch in der Schule gehen Kinder unter, gerade, wenn sie unsichtbare Einschränkungen haben. „Diese Kinder sind oft intelligent. Sie werden aber trotzdem ausgegrenzt, weil sie Dinge nicht erledigen können, die für andere Menschen Kleinigkeiten sind. Diese Kleinigkeiten blockieren die Kinder. Oft verlassen sie die Schule dann ohne Abschluss.“ Umso wichtiger war es den Veranstaltern, Wege aufzuzeigen, wie die Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihren Alltag auch ohne Schulabschluss meistern können. Viele Familien wüssten auch gar nicht, was es für Unterstützungsmöglichkeiten gibt.
16 Aussteller präsentierten ihre Angebote in Meitingen
16 unterschiedliche Aussteller beantworteten die zahlreichen Fragen der etwa 200 Besucherinnen und Besucher über Inklusion von Menschen mit Behinderung. Dabei standen Unterstützungs- und Zukunftsmöglichkeiten vom Kindergarten- bis zum Erwachsenenalter in Betreuungsstätten, Fördereinrichtungen, Schulen und Firmen im Fokus der Veranstaltung. Damit Inklusion gelingt und erfolgreich umgesetzt wird, müssten alle mitmachen, egal ob in der Schule, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Leben. Darin waren sich die Teilnehmenden der Messe einig. Auch Menschen mit Behinderung sollten in der Gesellschaft mittendrin, nicht nur dabei, sein. Die Orientierungsmesse gab einen Überblick von Förder- und Betreuungsmittelzeiten von der Tageseinrichtung bis hin zum Berufseinstieg. Dazu gehörten auch Kurzvorträge.
Freude auf ein neues Projekt in Langweid
Manuel Seiler und Marco Lapelosa von der Stiftung St. Johannes in Schweinspoint (Donau-Ries) schilderten, dass man in der Stiftung den Übergang vom Jugendalter ins Berufsalter unterstützt und damit die Inklusion in allen Lebensbereichen ermöglichen möchte. „Wir wollen den Besuchern kommunizieren, dass das Montessori-Kinderhaus Meitingen eine inklusive Einrichtung ist und wir die Möglichkeit anbieten, das Menschen unabhängig von individuellen körperlichen und geistigen sowie seelischen Fähigkeiten bei uns einen Platz finden“, erklärte Patrick Dorn.
Jessica Dittl von der Meitinger Verwaltung und der dritte Bürgermeister, Rudi Helfert, präsentierten die einzelnen Tageseinrichtungen. Marie Kathrin Rummel und Dagmar Simnacher vom Fritz-Felsensteinhaus stellten nicht nur ihre Einrichtung im Jugend- und Kinderbereich vor, sondern auch die Angebote von Schulen, Tagesstätten Schulwohnheimen und Therapie sowie der heilpädagogischen Therapien in der Einrichtung. Beide freuen sich schon, wenn das Fritz-Felsenstein-Haus, das derzeit in Langweid gebaut wird, nächstes Jahr bezugsfertig ist.
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