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Mühlentag im Klostermühlenmuseum: Kinder erleben Müller-Diplom und Tradition

Thierhaupten

Beim Mühlentag gibt es Müller-Diplome und Müsli

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    Stolz auf das frisch erworbene „Mühlenmaus-Müllerdiplom“ sind Emma, Leopold und Thea Bächer zusammen mit ihren Eltern.
    Stolz auf das frisch erworbene „Mühlenmaus-Müllerdiplom“ sind Emma, Leopold und Thea Bächer zusammen mit ihren Eltern. Foto: Claus Braun

    Mit einem bunten Programm lockte das Team des Klostermühlenmuseums auch bei der 32. Auflage des Deutschen Mühlentags wieder zahlreiche Interessierte an. Bei Bilderbuchwetter drehte sich alles um die ehemalige klösterliche Getreidemühle, die seit mehr als 500 Jahren als „Untere Mühle“ an der Friedberger Ach so idyllisch gelegen ist.

    Ein bisschen mehr nervös als sonst war am Pfingstmontag Christina Eiden, die zwar schon lange im Team des Klostermühlenmuseums rege mitwirkt, doch durch ihre Bestellung zur Museumsleiterin in diesem Jahr hatte sie die Hauptlast der Organisation zu tragen. Zu mehr Aufgeregtheit als sonst trug auch die Anwesenheit eines Fernsehteams bei, die den Mühlentag in Thierhaupten für einen Beitrag in Szene setzte. Die leichte Anspannung hätte es aber gar nicht gebraucht, da die Historikerin Christina Eiden auf bewährte Aktionen und ein eingespieltes Team zurückgreifen konnte. Ihre Vorgängerin Claudia Praßler-Drachsler brachte es auf den Punkt: „Überall gibt es Personalmangel, doch wir sind ein großes Team, wo viele sich schon über zwei Jahrzehnte mit größtmöglichem Einsatz für die geschätzten Besucher bemühen!“

    Renate Laske im historischen Müllerinnen-Gewand gekleidet führte die vielen Gäste durch das Mühlenmuseum und überzeugte neben großem Fachwissen auch mit frischen Humor.
    Renate Laske im historischen Müllerinnen-Gewand gekleidet führte die vielen Gäste durch das Mühlenmuseum und überzeugte neben großem Fachwissen auch mit frischen Humor. Foto: Claus Braun

    So durften sich auch gestern Klein und Groß beim Brotbacken probieren, ihr Müsli zusammenstellen, mit den schweren Handmühlen Korn zu Mehl mahlen oder an der großen Wasser-Bütte das eigene Stückchen Papier schöpfen. Während diese Aktionen bewährte „Tradition“ sind, gab es für die kleinen Gäste eine Neuerung. Sie durften am arbeitsfreien Feiertag ihr „Mühlenmaus-Müllerdiplom“ machen und bekamen dafür eine Urkunde verliehen. Mit dabei auch Thea, Emma und Leopold Bächer aus Neuburg, deren Omi aus dem nahen Herbertshofen im Vorfeld für den Mühlentag in Thierhaupten geworben hatte. Sie machten sich an der Station von Tatjana Praßler mit viel Eifer an die gestellten Aufgaben. So musste das Geschwister-Trio Getreide wiegen, Mehl und Körner tasten und auch wissen, ob sich Weizen, Hafer, Reis, Leinsamen, Dinkel oder Kürbiskerne zu Mehr verarbeiten lassen können. Abgerundet wurden die Aufgaben mit einem kleinen Rätsel, wo Wissensfragen gestellt wurden, so zum Beispiel, ob sich an einer Wassermühle gewöhnlich ein Windrad, Fahrrad oder ein Wasserrad dreht. Es gelang vielen Kindern, das Müllerdiplom mit Stolz zu erwerben. Nebenbei erhielten sie noch einen leckeren Rezeptvorschlag für feine „Weizen-Knusperbällchen“ und das Wissen vermittelt, dass für ein Kilo Brot rund 18.000 Weizenkörner benötigt werden.

    Enormen Kraftaufwand bedarf es, wenn mit der Boston-Handtiegeldruckpresse aus dem Jahr 1850 ein Bild auf ein Stück Papier gedruckt wird. Die junge Besucherin des Mühlentags in Thierhaupten geht unterstützend Ludwig Sattich und Ulrike Karg zur Hand.
    Enormen Kraftaufwand bedarf es, wenn mit der Boston-Handtiegeldruckpresse aus dem Jahr 1850 ein Bild auf ein Stück Papier gedruckt wird. Die junge Besucherin des Mühlentags in Thierhaupten geht unterstützend Ludwig Sattich und Ulrike Karg zur Hand. Foto: Claus Braun

    Wesentlicher Bestandteil des Deutschen Mühlentags war auch die Wissensvermittlung über die Mühlen und das schwere Müllerleben. Hervorgetan hat sich da Renate Laske, die im historischen Müllerinnen-Gewand viele Führungen durch das Gebäude machte und mit viel Humor Wissenswertes erzählen konnte. Mit einem betonten „Glück zu“, dem bekannten Müllergruß, erklärte sie die verschiedenen Funktionsweisen der ehemaligen klösterlichen Getreidemühle, aber auch die Modelle und Rekonstruktionen der weiteren Mühlentypen wie Sägemühle, Ölmühle oder dem wasserkraftbetriebenen Pumpenhaus nebst einer Papiermühle.

    Der Heimat- und Trachtenverein sorgt für Essen und zeigt Tänze

    Rund um das Mühlenmuseum wurde es niemanden langweilig. Dafür sorgte der Heimat- und Trachtenverein auf der benachbarten Mühlenwiese für die Verpflegung und die Jugendgruppe des Vereins mit Tanzaufführungen. Es spielte die Gruppierung „s`Gschmackla“ mit Aktiven des Musikvereins die passenden Klänge.

    Frisch gestärkt ging es für viele Besucher vorbei an der „Spinnerbande Buttenwiesen“, dem Imkerverein Thierhaupten und verschiedenen Verkaufsständen in die sehenswerte Druckwerkstatt in „Klein-Bonn“, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum liegt. Dort roch es nach schwerem Öl und alten Maschinen, doch es handelt sich hier in den jüngst geschaffenen Räumlichkeiten um eine schmucke Ansammlung von historischen Druckmaschinen, die dank versierten Personen um Drucker Ludwig Sattich noch immer ihren Dienst tun. Auch hier wurden Fragen fachkundig beantwortet und verschiedene Druckerzeugnisse, wie Bierdeckel, hergestellt. Viele Besucher wagten sich mit nötiger Muskelkraft ferner an einer Boston-Handtiegeldruckpresse aus dem Jahre 1850 und nahmen somit ihren eigenen „Kunstdruck“ mit dem Motiv des schönen Klostermühlenmuseums als kleines Andenken an den Mühlentag mit nach Hause.

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