Im zweiten Teil unserer Dialekt-Serie "So schwätzet mir" werfen wir einen Blick in die Klassenzimmer früherer Jahrzehnte. Dialektsprecher hatten es damals im Unterricht schwer.
Karl-Heinz Jahn ist in Langweid wohlbekannt. Der langjährige Bürgermeister wuchs mit dem schwäbischen Dialekt auf und brachte ihn mit ins Klassenzimmer. Das stellte ihn aber auch vor Probleme. "In der Oberschule bin ich erstmals mit den Nachteilen des Dialekts konfrontiert worden", erinnert sich Jahn. Im Musikunterricht habe der Lehrer die Klasse gefragt, was ein Kanon sei. "Da habe ich natürlich in meinem schwäbischen Gedächtnis gekramt und gesagt, 'des wois i scho - a Kanon isch ebbes zum Schiaße!" In der Klasse sorgte die Verwechslung des mehrstimmigen Gesangs mit einer Kanone für allgemeine Erheiterung, erzählt Jahn. Neben spaßigen Anekdoten berichtet Jahn aber auch von den Schattenseiten der Schulzeit.
Viele Kinder, die zu Hause mit Dialekten groß geworden sind, hatten in Schulen des Augsburger Landes ein Aha-Erlebnis. "Mit sechs bin i ind Schul komma. Des war für mi da große Umbruch. I hab iberhaupt net gwusst, dass es a andre Sprach gibt als wia Schwäbisch", erinnert sich Anni Gastl, Heimatdichterin aus Bobingen. "Ab da bin i zweisprachig aufgwachsa, weil mir in der Schul koin Dialekt sprechen ham dürfen, Dialekt war zu der Zeit verpönt."
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