Die Behebung der Schäden des Hochwassers vor einem Jahr und der Schutz vor künftigen Hochwasserereignissen nehmen weiterhin breiten Raum in der Arbeit des Nordendorfer Gemeinderats ein. So berichtete Bürgermeister Tobias Kunz in der jüngsten Sitzung, dass die beauftragte Entkernung des Schulkellers nun zu Ende gegangen sei und dabei der angedachte Kostenansatz sogar unterschritten wurde. Allerdings fand man bei den Abbrucharbeiten unterhalb der Bodenplatte alte Betonschächte entlang der ganzen Gebäudelänge mit alten Wasser- und Heizungsrohren. Zusätzlicher Handlungsbedarf bestehe in der Bodenplatte, da diese keinerlei Bewehrung/Armierung enthält. Das Planungsbüro wird einen Lösungsvorschlag erarbeiten.
Auch bei der Sanierung des Uferabbruchs am Priel erhöhte sich der Aufwand. Teilweise hatte sich die Schmutter drei Meter tief in den Boden gegraben und der landwirtschaftliche Weg sei stark gefährdet gewesen. Die Absicherung sei trotz Mengenmehrung fortgesetzt worden, da es keine Alternative gegeben habe. Der Bereich sei nun aber dauerhaft geschützt. Mit den angefallenen Mehrkosten, die bisher nicht abschließend bekannt waren, wird sich der Gemeinderat voraussichtlich nochmals beschäftigen müssen.
Die Beethovenstraße bekommt ein mobiles Schutzsystem
Über den vom Wasserwirtschaftsamt geplanten Hochwasserschutz hinaus beabsichtigt die Gemeinde, das Bauhofgelände zu sichern und ein ortsungebundenes mobiles Hochwasserschutzsystem an der Beethovenstraße zu beschaffen. Für die Abschottung des Bauhofs werden knapp 300 Betonblocksteine für etwa 42.000 Euro benötigt. Hinzu kommen noch die Kosten für das Fundament und den Maschineneinsatz. Für ein mobiles Schutzsystem über etwa 410 Meter mit einer möglichen Stauhöhe von 1,20 Meter haben neun Firmen ihre Vorschläge unterbreitet, die Kunz in der Sitzung kurz vorstellte. Bei einer Gegenstimme entschied sich der Gemeinderat für die Anschaffung eines ortsungebundenen Hochwasserschutzes entlang der Beethovenstraße durch ein Aluminium-Dammbalkensystem eines Thierhauptener Anbieters, die Kosten liegen bei etwa 280.000 Euro. Für die Lagerung des Materials sind fünf Schiffscontainer notwendig. Die Kosten werden vom Bürgermeister noch angefragt.
Jugendliche können sich im Keller der ehemaligen Bank treffen
Der Bürgermeister informierte außerdem über die Jugendversammlung vom 18. Mai, auf der das Thema Jugendraum wieder aufgegriffen wurde. Bereits 2022 gab es die Idee, die Kellerräume im Alten Rathaus als offenen Jugendtreff zu nutzen. Der Gemeinderat sah dies eher negativ, da er zwar eine Betreuung für sinnvoll hielt, aber eine professionelle zu teuer erschien. Inzwischen habe sich der Jugendtreff für 12- bis 17-Jährige in der „Hütte“ beim Bauhof etabliert. Das Jugendteam und Eltern wechseln sich in der Aufsicht ab. Die Jugendlichen wären aus der Sicht des Jugendteams so weit, sich mit einem Jugendtreff-Coaching des Kreisjugendrings eigenständiger zu machen.
Aus der Jugendversammlung entstand nun der Antrag an den Gemeinderat, Räume im Keller des von der Gemeinde erworbenen ehemaligen Bankgebäudes in der Hauptstraße 16a für den organisierten Jugendtreff für 12- bis 17-Jährige zur Verfügung zu stellen. Der Jugendtreff soll wie bisher durch Eltern begleitet, künftig aber auch durch die Jugend eigenständig betrieben werden können. Die Antragsteller sind bereit dafür eine Schulung des Kreisjugendrings zu machen (Jugendtreffcoaching) in der die Organisation und Durchführung eines Jugendtreffs gelernt wird. Nachdem klargestellt wurde, dass die Räume einen eigenen Zugang haben und von den Jugendlichen eigenständig gepflegt werden müssen, stimmte der Gemeinderat dem Antrag einstimmig zu.
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