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Neusäß: Bildung schützt vor Radikalisierung

Neusäß

Bildung schützt vor Radikalisierung

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    Der Scheck an den Verein Zeltschule wurde symbolisch überreicht und im Anschluss ein kleines Fest gefeiert, mit syrischen Köstlichkeiten.
    Der Scheck an den Verein Zeltschule wurde symbolisch überreicht und im Anschluss ein kleines Fest gefeiert, mit syrischen Köstlichkeiten. Foto: Silvia Daßler

    Erneut sammelten Kinder, Eltern und Lehrer verschiedenster Schulen Spenden auf dem Neusässer Weihnachtsmarkt. Mitgemacht haben die Grundschulen S. Ägidius und Westheim, die Realschule Neusäß, der Arbeitskreis „Eine Welt“ des Justus-von-Liebig-Gymnasiums und die „Menschen am Weihnachtsmarktfeuer“. Die Spenden gehen an den Verein Zeltschule und sind für Projekte an den jeweiligen Schulen gedacht. Für den Verein Zeltschule sind knapp 5000 Euro zusammengekommen. Diese Summe wurde mit einem symbolischen Scheck von den Kindern und Stadträtin Silvia Daßler, die auch gleichzeitig die Organisatorin der Weihnachtsmarktaktion ist, übergeben.

    Unterricht statt Kinderarbeit

    Mit einem ganz besonderen Lied eröffneten die Kinder der Grundschule bei S. Ägidius die Feier: „Ohne Wenn und Aber und ganz egal ob`s euch gefällt, gibt es Rechte für Kinder auf der ganzen Welt, haben Kinder eine Stimme auf der ganzen Welt.“ Das Lied erinnerte daran, dass es um die Kinderrechte nicht immer und überall gut bestellt ist – eben auch in den Flüchtlingslagern in Syrien und im Libanon. Von deren Situation berichtete Melanie Schillinger, die stellvertretende Vorsitzende des Vereins Zeltschule, die zur Spendenübergabe aus München gekommen war. 44.000 Kinder (und ihre Familien) in den Flüchtlingslagern müssten sich dank der Hilfe durch den Verein Zeltschule nicht auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa machen, erklärte sie. „Der Verein Zeltschule schafft für die Kinder und ihre Familien jeden Tag Bedingungen, die es ihnen ermöglicht, in der Nähe ihrer Heimat zu bleiben“, so Schillinger. Ohne diese Versorgung würden die Kinder anstatt in die Zeltschulen zu kommen arbeiten, um ihre Familien irgendwie durchzubringen. Denn erwachsene Geflüchtete dürften keiner Arbeit nachgehen, erklärte sie.

    Geflüchtete helfen mit und unterrichten

    „Dem Verein war es von Anfang an wichtig, engen Kontakt mit den Geflüchteten zu haben“, betonte Schillinger. Diesem engen Kontakt sei es auch zu verdanken, dass vor Ort keine Mitarbeiter „von außen“ gebraucht würden. In den Camps sei jede Berufsgruppe vertreten und alle Aufgaben könnten so von den Geflüchteten selbst erledigt werden. „Das fängt beim Schulbau an und reicht bis hin zum Unterricht, den geflüchtete syrische Lehrer durchführen.“ Bildung sei essentiell für eine selbst bestimmte Zukunft der Kinder auf der Flucht; sie schütze auch vor Radikalisierung, so Schillinger. Nach einer Fragerunde der Kinder gab es zum Abschluss ein syrisches Buffet. Weitere Infos unter www.zeltschule.org im Internet. (AZ)

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