Das Abi fällt dieses Jahr in Bayern nicht komplett aus. Auch wenn am Dienstag zur ersten Abi-Prüfung im Fach Deutsch nur wenige Schülerinnen und Schüler antreten. Schuld daran ist die Rückkehr vom achtjährigen Gymnasium zum G9. Nur an zwei Gymnasien im Landkreis Augsburg heißt es daher jetzt wieder „Abitur - Bitte Ruhe“. Wir drücken natürlich die Daumen.
Denn auch wenn es im Augsburger Land nur 83 Abiturientinnen und Abiturienten sind, die sich jetzt am Justus-von-Liebig-Gymnasium in Neusäß und am Leonhard-Wagner-Gymnasium in Schwabmünchen um die Allgemeine Hochschulreife bemühen: Die Anspannung dürfte wie immer groß sein für die Prüflinge. Unter ihnen sind diejenigen, die jetzt zum zweiten Mal Anlauf nehmen, um ihr Abi zu schaffen. Hinzu kommen Schülerinnen und Schüler der „Mittelstufe Plus“ und der Einführungsklassen, die an einigen Gymnasien eingerichtet sind, um nach der Mittleren Reife den Weg zum Abitur zu ermöglichen. In Schwabmünchen sind aber beispielsweise auch fünf andere Bewerber dabei, die sich in Eigenregie oder an privaten Institutionen auf die Prüfungen vorbereitet haben.
Das Abi wird auch 2025 in der Turnhalle und in der Mensa geschrieben
Die beiden Gymnasien gehören zum sogenannten Auffangnetz, das für diese Prüflinge 2025 über Bayern gespannt wurde. In ganz Schwaben wird das Abi dieses Jahr an zwölf Gymnasien abgelegt. Los geht es für alle am Dienstag mit der Prüfung im Fach Deutsch. Am 7. Mai steht dann das dritte Prüfungsfach an und am 9. Mai ist Mathe an der Reihe, bevor am 14. Mai Französisch auf dem Programm steht. Kolloquiumsprüfungen sind vom 19. bis 26. Mai anberaumt und mündliche Zusatz-Prüfungen müssen bis zum 6. Juni abgelegt werden.
Am Leonhard-Wagner-Gymnasium werden insgesamt 48 Prüflinge erwartet. Ihre schriftlichen Arbeiten werden sie, wie alle anderen Abiturientinnen und Abiturienten vor ihnen auch, in der Mensa ablegen. „Dort gibt es beste Bedingungen für die Prüfung“, erklärt Schulleiter Alexander Pfaffendorf. In Neusäß haben sich 35 Abiturienten angemeldet. Sie schreiben ihre Prüfungen in der Schulturnhalle der Realschule. Schulleiter Stefan Düll erklärt, dass die alte Schulturnhalle des Gymnasiums abgerissen worden sei. Die neue Halle ist aber bisher nicht fertig. Der Abiturjahrgang 2026 mit 85 potenziellen Prüflingen wird in der neuen Halle schreiben.
Im Herbst kann das Abi wiederholt werden
Für die jetzigen Prüflinge gab es zwar nur ein kleines Wahlangebot wegen der kleinen Anzahl an Abiturienten. Das Staatministerium hatte aber Sondermittel bereitgestellt, um auch sehr kleine Kurse einrichten zu können. Der Abi-Jahrgang 2025 profitiert andererseits auch von der besonderen Situation: Schülerinnen und Schüler öffentlicher oder staatlich anerkannter Gymnasien, Abendgymnasien und Kollegs, die das Abi 2025 erstmals nicht bestehen, haben die Möglichkeit, die Prüfungen zwischen dem 22. September und dem 31. Oktober nach den G8-Bestimmungen nachzuholen. Alle anderen können 2026 einen erneuten Versuch mit G9 starten.
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